Das dritte Jahr in Folge steigen die Patentanmeldungen von Österreichs Unternehmen. 2213 technische Neuerungen wurden zum Schutz eingereicht, ein Plus von 8,2 Prozent. 1465 Patente wurden erteilt, auch hier ein Plus von 6,9 Prozent. Damit landet Österreich im EU-Vergleich am siebenden Platz, vor großen Staaten wie Spanien oder Polen.

Platz eins im EU-Ranking hält uneinholbar Deutschland mit 33.425 eingereichten Patenten (18.813 erteilt) inne, gefolgt von Frankreich mit 12.620 (7325 erteilt) und den Niederlanden mit 8339 (3201 erteilt).

Insgesamt wurden beim EPA im Vorjahr 165.590 Patente angemeldet, ein Plus von 3,9 Prozent. Die meisten Anmeldungen kamen dabei aus den USA (42.300; plus 5,8 Prozent gegenüber 2016), mit deutlichem Abstand gefolgt von Deutschland (25.490; plus 1,9 Prozent), Japan (21.712; plus 3,5 Prozent), Frankreich (10.559; plus 0,5 Prozent) und China (8.330; plus 16,6 Prozent). Auf Platz sechs folgt die Schweiz (7.283; plus 0,6 Prozent), auf Platz elf Schweden (3.728; 4,9 Prozent) und auf Rang zwölf Österreich. Zählt man nur die europäischen Länder, kommt Österreich auf Platz acht.

Gewichtet man nach Einwohnern, zeigt sich ein anderes Bild: Da führt die Schweiz mit 884 Patentanmeldungen pro Million Einwohnern deutlich vor den Niederlanden (412), Dänemark (377), Schweden (374), Finnland (329), Deutschland (316) und Österreich (253). Dessen Wert liegt klar über dem EU-Schnitt von 134.

Am meisten Patente eingereicht hat der chinesische Mobilfunkausrüster und Handyhersteller Huawei (2398), gefolgt von Siemens (2220) und LG (2056). Siemens ist damit der innovativste europäische Konzern, gefolgt von Bosch (1412) und BASF (1265). Bei den Siemens-Erfindungen kommen 150 aus Österreich.

Borelais führt in Österreich

Bei Unternehmen aus Österreich lag Boeralis, wie schon 2016, unangefochten an der Spitze: Mit 155 beim EPA angemeldeten Patenten kam jede 14. Anmeldung aus Österreich von dem Chemiekonzern. Auf den Plätzen folgten ams AG (78), die ZKW Group (49), die Zumtobel Group (48), Tridonic (42), AT&S (33), Andritz (28), Lenzing (28), B&R Industrial Automation (24) und das Austrian Institute of Technology (22).

Im Ranking der anmeldestärksten Bundesländer belegte Wien wie schon 2016 den ersten Platz und hatte mit einem Plus von 20,2 Prozent auch das stärkste Wachstum bei den Patentanmeldungen. Es folgten Oberösterreich (plus 15,3 Prozent), Steiermark (plus 5,2 Prozent), Niederösterreich (plus 8,8 Prozent) und Vorarlberg (minus 9,3 Prozent). Bei den anmeldestärksten Regionen in Europa schaffte es "Westösterreich" mit Rang 18 unter die Top-20.