Social Entrepreneurship bedeutet, gesellschaftliche Probleme auf unternehmerische Weise zu lösen. Sören Lex ist so ein Social Entrepreneur, dessen Erweckungserlebnis der Urlaub in Uganda 2015 war: „Der Gedanke, wie wir einen Beitrag leisten könnten, damit dort Arbeitsplätze entstehen, hat uns nicht mehr losgelassen.“

Im Mittelpunkt stehen die Unmengen an Plastikmüll, die gesammelt und in selbst gebauten Maschinen erhitzt und in Formen gepresst werden. „Aus dem recycelten Plastik entstehen Rechenschieber, Lineale und Schultaschen“, sagt der 27-Jährige, der aus Graz kommt und an der Universität Klagenfurt Betriebswirtschaft studiert.

Neben dem Rezyklieren des Plastikmülls verfolgt Lex eine weitere unternehmerische Schiene: Am Äquator lässt er in einer kleinen Ausbildungs- und Produktionsstätte von fünf Mitarbeitern Ski- und Wanderstöcke herstellen. Entstanden ist die Idee aus dem Projekt „Fair Cycle“, einem Bambus-Fahrradrahmen, der ebenfalls in Uganda produziert und vertrieben hätte werden sollen. 2016 erhielt Sören Lex dafür sogar den „Social Impact Award“ verliehen. Das Projekt habe sich allerdings als zu aufwendig herausgestellt, sagt Lex heute. Nun kombiniert er Bambus mit recyceltem Plastik für Spitzen, Teller und Griffe und lässt so innovative Stöcke entstehen. Auch damit konnte Lex Start-up-Förderungen der „aws“ lukrieren. Derzeit ist er damit beschäftigt, seine Ökostöcke, die bereits getestet werden, für TÜV- und CE-Prüfzeichen zu zertifizieren. Ab dem kommenden Winter sollen sie im Verkauf erhältlich sein.

Ganz neu sei die Idee ja nicht, räumt der Social Entrepreneur ein: „In manchen Skihütten hängen alte Bambusstöcke, jetzt wollen wir sie wieder trendy machen.“ Lex, der neben dem Studium in Wien fünf Jahre im Sporthandel tätig war, will die Stöcke in Uganda erzeugen und in heimischen Tourismusgebieten an den Mann und die Frau bringen. Sein Unternehmen fimboo wird im April offiziell gegründet, bereits letzte Woche ist Lex in die Gründergarage der FH Villach eingezogen.

Besonders am Herzen liegt Sören die Produktion in Afrika: „Die Erzeugung der Stöcke sichert dort sieben bis acht Familien ihren Lebensunterhalt.“