Der Masseverwalter der insolventen steirischen Toni's Freilandeier, Helmut Fetz, hat sich am Donnerstag irritiert über die Vereinbarung zwischen 110 bäuerlichen Lieferanten und der oberösterreichischen AmeringSalzkammergut Eirprodukte GmbH gezeigt: "Ich war in diese Gespräche nicht eingebunden und das war mit den Bauern auch nicht so vereinbart." Die Bieter seien ebenfalls irritiert.

Fetz erklärte, dass die Amering GmbH zu Beginn unter den Interessenten für Toni's Freilandeier war und auch Einsicht in die Unterlagen genommen habe, ein Angebot habe das Unternehmen jedoch nicht gelegt. Dass sie sich nun die Eier-Lieferanten angeln, sorgt beim Masseverwalter für gewissen Unmut - zumal er von den Bauern bisher noch keine Kündigung vorliegen habe. Es besteht eine sechsmonatige Kündigungsfrist. "So war eine einvernehmliche Auflösung nicht vereinbart", meinte er im APA-Gespräch. Verbieten könne er es den Landwirten natürlich nicht, einen neuen Abnehmer zu suchen.

Noch vier Bieter

Für die potenziellen Unternehmenskäufer sei der Wegfall der Bauern wohl eher negativ. Drei der vier verbliebenen Bieter wollen das gesamte Unternehmen kaufen, einer hat nur Interesse an der Marke. Alle vier Angebote liegen etwa gleich hoch. Für den 2. März wurde zum Bieterverfahren geladen. Welche Auswirkungen die Entscheidung der Bauern auf das Verfahren hat, konnte Fetz noch nicht abschätzen: "Ich kenne die Verträge der Bauern mit Amering nicht." Er mutmaßte, dass sie sich eventuell noch Ausstiegsklauseln hineingenommen haben, für den Fall, dass ein besseres Angebot kommt. Er will sich die neue Lage jedenfalls noch genauer ansehen.