Im Fall von 12 Arbeitnehmern, die sich laut der Oberösterreichischen  Wirtschaftskammer (WK) aus Protest gegen Überstunden gleichzeitig krank gemeldet haben sollen, wirft die Arbeiterkammer (AK) der WK nun das Verschweigen wesentlicher Fakten und Falschinformation vor. Sie solle "die unwahren und rufschädigenden Behauptungen" zurücknehmen. Die WK wiederum forderte von der AK die Rücknahme dieser Anschuldigung.

Laut WK seien die 12 Mitarbeiter nach Diskussionen um angeordnete Überstunden gleichzeitig und offenbar abgesprochen für zwei bis fünf Monate in den Krankenstand gegangen. Das sei "unwahr", konterte der stellvertretende AK-Direktor Franz Molterer am Mittwoch in einer Aussendung. Richtig sei vielmehr, dass 12 Mitarbeiter "während einer Zeitspanne von 2 Monaten einen Krankenstand angetreten haben". Es gebe dafür "unterschiedliche Diagnosen verschiedener Ärzte" und in einigen Fällen sogar Vorerkrankungen, so Molterer.

"Missstände seit zwei Jahren"

Die AK bezichtigt die WK zudem, schon seit "zwei Jahren von den Vorwürfen über untragbare Zustände in der Firma" zu wissen, denn damals sei sie durch ein anonymes Schreiben darauf hingewiesen worden. Zuletzt hatten ehemalige Mitarbeiter auch gegenüber Medien die Arbeitsbedingungen angeprangert. Die Rede war u.a. von großem Druck auf die Belegschaft und, "dass Kollegen nach zehn Stunden Arbeit ausgestempelt haben, um danach weiterzuarbeiten".