Im Fall der insolventen Toni's Handels GmbH mit der Marke "Toni's Freilandeier" kam es zu einer Wende: Offenbar wird der Betrieb aus dem obersteirischen Murtal nicht zur Gänze übernommen. Denn der oberösterreichische Eierverarbeitungsbetrieb Amering mit Sitz in Vorchdorf im Salzkammergut hat sich mit den 110 bäuerlichen Zulieferbetrieben von Toni's vertraglich darauf geeinigt, künftig deren  Hühnereier abzunehmen. Das bestätigen sowohl Georg Leitner, Großkundenbetreuer bei Amering, als auch Franz Pazek, Obmann des Vereines zur Förderung der Produktion und Vermarktung von Freilandeiern, der Kleinen Zeitung. "Der Vertrag wird wirksam, wenn die Insolvenz der Toni's Handels GmbH ordnungsgemäß abgeschlossen ist", erklärt Pazek.

Nachsatz: "Niemand von den Kaufinteressenten von Toni's Freilandeier ist an die Bauern herangetreten, deshalb sind die Bauern selbst aktiv geworden." Ab dem Zeitpunkt der Insolvenz Mitte Dezember müssen die Bauern noch sechs Monate an Toni's liefern, danach sind sie frei. Der Vertrag zwischen Amering und dem Verein der bäuerlichen Betriebe ist am Freitag geschlossen worden. Vorerst liefern die Bauern also noch an "Toni's" - sollte der Betrieb aber weitergeführt werden (was Insider derzeit als unwahrscheinlich ansehen), benötigt er spätestens Mitte des Jahres neue Lieferanten.

Zukunft des Betriebes noch offen

Amering übernimmt weder die Marke "Toni's Freilandeier" noch den Betrieb und die 38 Mitarbeiter des insolventen Unternehmens. Wie es mit ihnen weitergeht, ist offen. Masseverwalter Helmut Fetz aus Leoben will bis Ostern einen Käufer gefunden haben. Zu verkaufen gibt es jetzt hauptsächlich noch die bekannte Handelsmarke. Zuletzt hatten acht  Interessenten ein verbindliches Kaufanbot gelegt.

Der Familienbetrieb Amering zählt zu den wichtigen Frischeierlieferanten im österreichischen Lebensmittelhandel und liefert pro Jahr rund 150 Millionen Stück aus Boden- und Freilandhaltung aus. Mit den neuen 110 Lieferanten von "Tonis" werden es an die 200 Millionen sein, sagt Leitner. "Alle aus Österreich."

Dazu ist Amering ein Aufschlagbetrieb und beliefert die Nahrungsmittelindustrie in Mitteleuropa mit Flüssigeiern für die Weiterverarbeitung (z.B. Eierteigwaren), pro Woche verlassen etwa 200 bis 250 Tonnen Flüssigei den Betrieb.