So glorreich der Dezember für Anhänger von Kryptowährungen war, so bitter war auch der Jänner. Ende Dezember steckten rund 610 Milliarden US-Dollar in Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. Anfang Feber waren es nur noch 477 Milliarden US-Dollar. Ein Minus von über 21 Prozent binnen eines Monats. Die Leitwährung, Bitcoin, fiel sogar unter 10.000 US-Dollar.

Das dürfte einige automatische Verkäufe ausgelöst haben, denn innerhalb von 24 Stunden fiel der Kurs um über 7,1 Prozent auf rund 9380 US-Dollar. Generell sind nahezu alle Kryptowährungen tief rot. Bei Ether, der zweitwichtigsten Coin, blieb der Verlust mit rund 2,1 Prozent aber noch vergleichsweise gering.

Warnung vor Totalverlust

Experten warnen schon seit Monaten vor einer Überhitzung und Blasenbildung bei den Kryptowährungen. Der Ausblick auf einen Derivatehandel mit Bitcoin ließ die Fantasie der Anleger im Dezember durch die Decke gehen. Allerdings blieb die Nachfrage nach solchen Termingeschäften aufgrund der hohen verlangten Sicherheiten eher gering. Dazu kommt die negative Berichterstattung durch Hackerangriffe wie jenem auf Coincheck, wo Coins der Kryptowährung NEM im Wert von 530 Millionen US-Dollar gestohlen wurden.

Auch die FMA warnt immer wieder eindringlich vor Anlagen in Bitcoin und Co. Die Entwicklung der Bitcoins "hat alle Charakteristika einer Blase", sagte FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller. Wer da zum Schluss einsteige, verliere am meisten. "Wir können nur jemandem empfehlen Bitcoin zu kaufen, der bereit ist, sein ganzes Geld zu verlieren."

Auch der milliardenschwere US-Investor George Soros kritisiert Bitcoin. "Das ist eine typische Blase", sagte Soros am Donnerstag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. "Der Bitcoin ist keine Währung", fuhr der 87-Jährige fort. "Es ist Spekulation."

Gut möglich, dass die Blase gerade am Platzen ist. Doch selbst wenn. Der Weg ist noch weit. Vor einem Jahr lag der Kurs einer Bitcoin bei  977 US-Dollar. Das gesamte Krypto-Universum hatte eine Marktkapitalisierung von rund 19 Milliarden US-Dollar.