Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im Jänner weiter zurückgegangen. Per Monatsende sank die Zahl der arbeitslosen Personen (inklusive Schulungsteilnehmer) zum Vorjahr um 7,7 Prozent. Insgesamt waren mit Ende Jänner 455.860 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkt, geht aus den aktuellen Arbeitsmarktdaten hervor, die heute unüblicherweise vom SPÖ-Parlamentsklub veröffentlicht wurden.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition verringerte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent. Besonders stark fiel der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Warenproduktion, am Bau, in der Gastronomie und im Handel aus. Deutlich gestiegen ist die Zahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen, und zwar um fast ein Drittel auf 59.103 freie Jobs.

An und für sich gibt es zwischen dem AMS und dem Sozialministerium, das jetzt seit der neuen Bundesregierung von Ministerin Beate Hartinger (FPÖ) geführt wird, eine Vereinbarung, dass das Sozialministerium die aktuellen Zahlen veröffentlicht. Aus dem Sozialministerium hieß es heute auf APA-Anfrage jedoch, dass die Veröffentlichung auf morgen, Freitag, verschoben werde, weil noch einige Details zu klären wären. Kurz darauf erfolgte eine OTS-Aussendung des SPÖ-Parlamentsklubs mit einem Link zu den Jänner-Zahlen.

"Klassische Hochkonjunktur"

Dass die Industrie zweifellos brummt, zeigt auch eine andere Erhebung. Der Konjunkturverlauf zum Jahreswechsel in Österreich ist fulminant ausgefallen, der Ausblick sei gut, sagte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, bei der Präsentation des IV-Konjunkturbarometers. Heuer entstünden in der Industrie 24.000 neue Jobs. Aber zeitgleich herrsche großer Fachkräftemangel. Hier müsse die Regierung rasch handeln.

"Es herrscht eine klassische Hochkonjunktur", sagten Neumayer und IV-Chefökonom Christian Helmenstein am Donnerstag vor Journalisten in Wien. Sie sprachen auch von "einem lupenreinen Industrieaufschwung" und einem "Hoch des produzierenden Sektors" - warnten aber gleichzeitig vor zu viel Euphorie.