Das deutsche Stromnetz ist einer Studie zufolge auf den zu erwartenden Boom von Elektroautos nur unzureichend vorbereitet. Wie das "Handelsblatt" am Montag unter Berufung auf eine Untersuchung der TU München berichtete, ist bereits ab einer Elektroauto-Quote von 30 Prozent auf deutschen Straßen mit "flächendeckenden Stromausfällen" zu rechnen, sollten keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

In den Gebieten rund um Großstädte wie München und Frankfurt (Main) könnten "schon in den kommenden fünf bis zehn Jahren Versorgungsengpässe entstehen". Der Energieversorger Innogy sprach ebenfalls vor einer "Mammutaufgabe". Der Ausbau der Elektromobilität sei "beherrschbar", allerdings müssten jetzt dafür die nötigen Weichen gestellt werden, sagte Innogy-Managerin Hildegard Müller der Zeitung. So seien Investitionen zur Ertüchtigung der Netze in Höhe von rund einer Milliarde Euro pro Jahr nötig.

Der E.ON-Konzern äußerte sich ähnlich: "Wir müssen den Netzausbau so gestalten, dass es nicht zu Engpässen kommt", sagte Vertriebsvorstand Karsten Wildberger dem "Handelsblatt". Dafür müssten Industrie, Politik und Gesellschaft "an einem Strang ziehen".