Hannes Kartnig hat einen Antrag auf Eröffnung eines Schuldenregulierungsverfahrens beim Bezirksgericht Graz-Ost eingebracht. Das gibt der Alpenländische Kreditorenverband in einer Aussendung bekannt.

Die Ursachen der Zahlungsunfähigkeit werden nahezu ausschließlich auf Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der seinerzeitigen Tätigkeit als Sturm-Präsident zurückgeführt. Bekanntlich wurde Kartnig in diesem Zusammenhang wegen Schwarzgeldzahlungen an Spieler und versuchten betrugs auch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen, was gegenüber der Republik weitere Verbindlichkeiten nach sich gezogen hat.

8,82 Millionen Euro Verbindlichkeiten

Die vormals vom Schuldner geführte Kartnigs Perspektiven-Werbung wurde 2016 verkauft, zuletzt war Hannes Kartnig nur mehr als Angestellter tätig. Der 66-jährige befindet sich nunmehr in Pension. Die Verbindlichkeiten betragen rund 8,82 Millionen Euro, obwohl aus dem Verkauf des Werbeunternehmens rund eine Million Euro an die Republik ging.

Kartnig: "Ich bin seit einem Jahr Pensionist, mir war immer klar, dass ich diese Summen nicht bezahlen kann. Die 8,8 Millionen Euro ergeben sich aus den Gerichtskosten und es geht da um die offenen Finanzschulden."

An Aktivvermögen gibt es ein Liegenschaftsvermögen im Wert von vermutlich rund zwei Millionen Euro - dabei handelt es sich um das Bürohaus der inzwischen an Kartnigs Sohn verkauften Perspektiven-Werbung am Eggenberger Gürtel und um Kartnigs Villa -, sowie eine offene Forderung in der Höhe von rund 94.000 Euro. Inwiefern das Liegenschaftsvermögen pfandrechtlich belastet ist wird noch zu prüfen sein, sagen die Kreditschützer.

Veräußerungs- und Belastungsverbot

Auf beiden Immobilien besteht ein Belastungs- und Veräußerungsverbot, sie können also nicht verwertet werden, außer Kartnigs Sohn und Ehefrau stimmen dem zu. Eine Liegenschaft könnte aber in den Verhandlungen zur Entschuldung für eine Verwertung freigegeben werden.

Angestrebt wird der Abschluss eines Zahlungsplans, wobei in vier gleichen aufeinanderfolgenden halbjährlichen Raten eine Quote von 2 Prozent angeboten wird.