Ein neuer Trend greift im Silcon Valley um sich: unbehandeltes ungefiltertes Wasser. Für einen Österreicher ist das natürlich schwer zu verstehen. Doch in vielen Teilen der USA ist das Leitungswasser von minderer Qualität. Und so kommt es, dass man in San Francisco für einen Liter reines, unbehandeltes Quellwasser rund 1,25 Euro zahlen muss.

Immer öfter wenden sich vor allem wohlhabende Amerikaner von der komunalen Wasserversorgung ab, wie die New York Times berichtet. Leitungswasser ist oft mit Chlor oder Fluor durchsetzt, um es keimfrei zu halten. Genau diese Keimfreiheit kritisieren die Vertreter dieser "off-grid" Bewegung. Denn durch Filterung und Zuätze würden auch "wichtige Bakterien" getötet.

Millionen-Investments

Dass es sich dabei allerdings nicht um eine Hand voll "Exoten" handelt, zeigt die massiven Geldmittel, die in autarke Wassersysteme und Quellwasser fließen. Ein Beispiel ist "Zero Mass Water". Das Unternehmen verkauft um 4500 US-Dollar ein Systen, das Wasser aus der Atmosphäre filtert. Jüngst konnte die Firma 24 Millionen US-Dollar von Investoren lukrieren.

Einer der neueren Jünger dieser Bewegung ist der Silicon-Valley-Unternehmer Doug Evans, der mit dem Produkt "Juicero" Bekanntheit erlangte. Eine teures Gerät, dass Saft aus einer Plastikpackung quetschte. Es war der größte Silicon-Valley-Flop des Jahres 2017. Er geht sogar soweit, dass er selbst Quellen sucht, um sein Wasser zu sammeln.

Gesundheitliche Risken

Bei Ärzten und Gesundheitsbehörden stößt der Trend auf Unverständnis. Unbehandeltes Wasser kann Parasiten, Viren und Bakterien enthalten und ernsthafte Gesundheitsschäden verursachen. Sie stellen Vertreter dieser Bewegung in die selbe Ecke wie Impfgegner.