Kolportiert wurde es immer wieder, nun bestätigt die Post der Kleinen Zeitung offiziell: Südlich von Graz, konkret in Kalsdorf, errichtet das Unternehmen ein neues Paketzentrum. Der dafür in Frage kommende Standort befindet sich in der Nähe des derzeitigen Logistikzentrums, für die Lage des neuen Grundstücks (in der Größenordnung von mehr als 100.000 Quadratmeter) spricht auch der nahe Anschluss an die Pyhrnautobahn. Ab 2018 will die Post bauen und insgesamt rund 40 Millionen Euro investieren, für 2020 ist die Inbetriebnahme geplant.

150 statt bisher 88 Mitarbeiter

Beschäftigt die Post derzeit 88 Mitarbeiter in Kalsdorf, sollen es im neuen Zentrum rund 150 sein, erklärt Logistik-Vorstand Peter Umundum. Der Grund für den Neubau ist, dass die Kapazitäten ausgebaut werden müssen. „Zu Spitzenzeiten wie jetzt vor Weihnachten verteilen wir bis zu 95.000 Pakete pro Tag in Kalsdorf. Im neuen Zentrum sollen es doppelt so viele sein“, sagt Umundum.

Peter Umundum
Peter Umundum © KLZ

Allgemein, vor Weihnachten aber besonders, steigt das Paketgeschäft wegen des wachsenden Onlinehandels massiv an.

Ein Beweis: 2016 wurden zum ersten Mal mehr Pakete an Endverbraucher versandt als an Firmenkunden. Für heuer geht die Post davon aus, dass sie bis Jahresende 96 Millionen Pakete bewegen wird, 2016 waren es noch 81 Millionen, aber bereits das Doppelte der Menge von 2008. Der Gesamtmarkt (Post plus Mitbewerber) könnte 2017 zum ersten Mal die Schallmauer von 200 Millionen Paketen durchbrechen.

Hält das Wachstum von zehn bis 20 Prozent jährlich an, womit die Post rechnet, lautet das Ziel für 2021, 150 Millionen Pakete zu transportieren. Ausgebaut wird daher nicht nur in Kalsdorf. Nördlich von Wien ist ebenfalls ein neues Logistikzentrum in Planung, der Standort Wernberg (Kärnten) ist seit Mitte des Jahres in Vollbetrieb.

Das steirische Start-up Parcel Handling Solutions (PHS) profitiert vom wachsenden Pakete-Berg ebenfalls. Hinter PHS stehen zwei Absolventen der TU Graz, die ein System zur schnelleren und leichteren Lkw-Entladung entwickelt haben. Die Post beteiligte sich im vorigen Frühjahr mit 26 Prozent und wird die automatische Paketentladung ab Mai im Logistikzentrum Allhaming (OÖ) erstmals im Echtbetrieb einsetzen. Apropos Beteiligung: Beim E-Commerce-Spezialist ACL (Graz und Bärnbach) erhöhte die Post ihren Anteil von 30 auf 70 Prozent.