Die Stimmung in der Kärntner Unternehmerschaft ist so gut wie seit Jahren nicht mehr. Das ergibt die von der Wirtschaftskammer (WK) durchgeführte Umfrage "Wirtschaftsbarometer". Knapp die Hälfte der Unternehmer erwarten demnach steigende Umsätze, nur fünf Prozent befürchten Rückgänge im Jahr 2018. Auch bei Auftragslage und Beschäftigung wird eine konstante oder positive Entwicklung erwartet.

37 Prozent der Unternehmen kündigten an, mehr Menschen zu beschäftigen. "Der Aufschwung gewinnt an Breite, das Vertrauen kehrt zurück", sagte Studienautor Christoph Schneider am Montag vor Journalisten. An der Umfrage beteiligten sich im September und Oktober mehr als 800 Kärntner Unternehmen.

Erhöhtes Investitionsvolumen

Ein Drittel der Befragten werden 2018 das Investitionsvolumen erhöhen, nur zwölf Prozent wollen weniger investieren. Noch im Vorjahr dachten über 30 Prozent nicht ans Investieren. Damit das Wachstum stark bleibt, wünschen sich die Unternehmer eine Senkung von Lohnnebenkosten, Steuern und Abgaben, die Versorgung mit Fachkräften, flexiblere Arbeitszeiten und weniger bürokratische Vorgaben.

Sie haben das Wirtschaftsbarometer präsentiert: Landtagsabgeordneter Markus Malle, Landesrat Rolf Holub, Landeshauptmann Peter Kaiser, Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig, Studienautor Christoph Schneider
Sie haben das Wirtschaftsbarometer präsentiert: Landtagsabgeordneter Markus Malle, Landesrat Rolf Holub, Landeshauptmann Peter Kaiser, Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig, Studienautor Christoph Schneider © Walter Fritz

Auch bei den Nachbarländern ziehe das Wachstum an und für 2018 erwarte man ein ähnlich gutes Wachstum wie heuer, sagte Kärntens WK-Präsident Jürgen Mandl. Trotzdem müsse die Politik die Rahmenbedingungen weiter verbessern, meinte er und verwies auf Infrastruktur und Ausbildung. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erwiderte, dass die Lehre mit Matura ausgebaut werde und man sich bei den berufsbildenden höheren Schulen stärker am regionalen Bedarf orientieren werde. Bei Steuern und Abgaben könne die Politik der Wirtschaft dann entgegenkommen, wenn Steuerschlupflöcher geschlossen sind.