"Die Reisebranche ist im Umbruch, das Buchungsverhalten hat sich stark geändert und auch Insolvenzen wie jene der Air Berlin bedeuten für uns als Reiseveranstalter einen großen Einschnitt", fasst Andrea Springer, Chefin des Reisebüros Springer, die Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit zusammen. Große Ferienflieger würden auch mit dem Verschwinden der Air Berlin-Tochter Fly Niki wegfallen.

Einen leichten Aufwärtstrend bei zwei Destinationen, die unter anderem aus Sicherheitsgründen eine Zeit lang für die meisten Reisenden keine Option waren, sieht Springer bei Ägypten und der Türkei. Wobei viele die Türkei auch aus politischen und nicht nur aus Gründen der Sicherheit gemieden hätten. Generell stehe das Thema Sicherheit bei den Kunden ganz oben auf der Liste und sei damit ein wesentlicher Faktor bei der Buchung. "Viele greifen deshalb eher zu Bekanntem, als zu Neuem", sagt Springer.

Andrea Springer: "Auch Bus- und Kulturfahrten liegen stark im Trend."
Andrea Springer: "Auch Bus- und Kulturfahrten liegen stark im Trend." © ©helgebauer

Sie setzt deshalb in ihren Reisebüros in Kärnten und der Steiermark auch 2018 wieder auf Griechenland. Von Klagenfurt aus geht im Sommer 2018 ein Mal pro Woche ein Charter nach Kefalonia, und von Graz aus gehen Charterflüge nach Kefalonia, Skiathos, Paros, Santorin und ab 2018 neu auch nach Chalkidike. "Griechenland liegt überhaupt stark im Trend und verzeichnet ein Plus von 25 Prozent. Bei uns sind es sogar 40 Prozent, weil 2017 eine neue Destination dazugekommen ist", so Springer.
Und im nächsten Jahr könnte dann auch mit Menorca erstmals eine spanische Insel dazukommen.

Kreuzfahrten boomen

Einen Boom gebe es derzeit auch bei Schiffsreisen. Bei einem Besuch in jener Werft in Frankreich, wo MSC Cruises ihre Kreuzfahrtschiffe bauen lässt, sei von einer Verdoppelung der Anzahl der Schiffe bis zum Jahr 2026 die Rede gewesen. Bestimmte Kabinentypen seien für den Sommer 2018 jetzt schon ausgebucht - vor allem im Familiensegment. "Frühbuchen liegt nicht nur bei Kreuzfahrten, sondern generell im Trend. Auch weil die Märkte größer geworden sind, und beispielsweise Japaner, Chinesen und Amerikaner viel mehr reisen", weiß Springer.

Und zur Konkurrenz der Reisebüros durch Online-Buchungs-Plattformen meint Springer, dass sie Reisenden den Tipp gebe, wenn online, "dann immer Plattformen aussuchen, die bekannt sind". Je weiter weg die Reise führe, umso wichtiger sei aus ihrer Sicht aber die Beratung.