Malta lockt Unternehmen mit einer nur fünfprozentigen Steuer auf Gewinne. Laut den Daten aus den "Paradise Papers" nützen 760 Personen und Firmen aus Österreich diesen Vorteil, wenngleich viele Niederlassungen bereits wieder aufgelassen worden seien und das österreichische Finanziministerium beteuert, die Steuerschlupflöcher seien alle geschlossen worden.

Allerdings gibt es noch andere Gründe für eine Niederlassung in Malta, wie Bernhard Krumpel, Sprecher des österreichischen Glücksspielkonzernes Novomatic, erklärt.

Novomatic ist einer der Konzerne aus Österreich mit einer Niederlassung in Malta. In Malta seien Lizenzen für Online-Glücksspielangebote leichter zu haben, berichtete das Ö1-Journal am Donnerstag. Mit einer Lizenz in Malta können Spieleanbieter ihr Onlineangebot aufgrund der Dienstleistungsfreiheit EU-weit vertreiben.

Die Novomatic betont, steuerliche Vorteile seien nicht der Grund dafür, dass ihr Tochterunternehmen Greentube in Malta ansässig ist. "In Malta haben besonders viele Online-Glücksspielanbieter eine Niederlassung, da Malta das Umfeld und die Infrastruktur dafür geschaffen hat", erklärt Krumpel. Für Greentube arbeiten in Malta rund 50 Leute, das Personal sei anderswo schwierig zu bekommen. "Unser Headquarter ist in Wien, dort zahlen wir auch die Steuern."

32.000 Milliarden in Steueroasen

Die Arbeiterkammer Wien kritisiert indes die Praxis so unterschiedlich hoher Steuersätze in einigen Ländern. Am besten wäre es, "wenn Unternehmenssteuern nur einer gewissen Bandbreite von Sätzen unterliegen dürften. Würde Malta beispielsweise einen normalen Steuersatz von 20 Prozent einheben, dann wäre der ganze Sport sehr schnell vorbei."

Laut Experten sind derzeit bis zu 32.000 Milliarden US-Dollar weltweit in Steueroasen geparkt, ein Großteil davon unversteuert. Laut EU-Kommission entgehen alleine den EU-Staaten Steuereinnahmen in der Höhe von 1.000 Milliarden Euro pro Jahr – verursacht durch aggressive Steuervermeidungsstrategien von multinationalen Konzernen und Super-Reichen. Die AK plädiert einmal mehr für eine gerechte Verteilung des Steueraufkommens und einen fairen Beitrag großer Konzerne und vermögender Privatpersonen.