Gut ausgebildete Software-Entwickler, Menschen mit unternehmerischen Verstand und eine gesunde Kultur des Scheiterns. Das ist die Mischung, die Investoren und Unternehmensgründer gleichermaßen anzieht und Tel Aviv zur wichtigsten Start-up-Metropole nach dem Silicon Valley macht.

T-Mobile betreibt hier eine eigene Research&Development-Abteilung. Und das, obwohl der Telekom-Konzern hier sonst nicht aktiv ist. Israel ist auch einer der wichtigsten Bereiche des mit 500 Millionen US-Dollar dotierten Investment-Vehikels Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP). 100 Millionen US-Dollar sollen in Israel investiert werden.

DTCP steigt dabei bei Unternehmen ein, die schon ein vorzeigbares Produkt haben. Doch das ist nicht der einzige Bereich, in dem T-Mobile aktiv ist. Auch der Konzerneigene Inkubator hub:raum hat ein Büro in Tel Aviv. Die Aufgabe von hub:raum ist einerseits die Suche nach interessanten Start-ups, andererseits die Vernetzung der jungen Unternehmen untereinander.

Reparatur mit Datenbrille

Bekannt in Israel vor allem für Sicherheitssoftware. So läuft auf vier von fünf Computern eine Firewall oder ein Antivirus-Programm mit israelischer Beteiligung. Dass es nicht nur um Sicherheit gehen muss, zeigt FieldBit. Das Unternehmen wurde gegründet, um ein konkretes Problem zu beheben. Es geht um die Obst- und Gemüseernte.

Jedes Mal, wenn die Erntemaschine ausfällt, muss ein Techniker auf das Feld. Findet er den Fehler nicht auf Anhieb, muss die Ernte unterbrochen werden. FieldBit schafft mithilfe einer Datenbrille und Augmented Reality Abhilfe. In Echtzeit wird der Techniker mit einem Experten verbunden. Dieser kann dem Techniker im Feld über die Brille eine genaue Anleitung für die Reparatur übermitteln. Die Verzögerung beträgt gerade einmal zehn Sekunden.

Gesteuert wird die Brille mittels Kopfbewegung. Die Software erkennt dabei Objekte, Inhalte können verknüpft werden. So kann beispielsweise ein Pfeil auf ein bestimmtes Teil zeigen. Der Pfeil verschwindet auch nicht, wenn der Techniker seinen Blick woanders hinlenkt. Blickt er zurück, sieht er auch wieder den Pfeil. Jede Interaktion wird gespeichert und kann so für spätere Anwendungen aufgehoben werden.

China ist auch schon da

Nicht nur Europas IT-Konzerne interessieren sich für die Start-up-Szene in Tel Aviv. Auch China streckt seine Fühler aus. So hat der chinesische Immobilienkonzern CFLD mit Techcode einen eigenen Inkubator in der Stadt am Mittelmeer. Hier sitzt MyStor.e. Das Unternehmen arbeitet an dem interaktiven Schaufenster. Die Idee: Statt der starren Schaufenster-Puppe zeigt ein großer Bildschirm Kleidung oder Schuhe.

Doch idealerweise nicht irgendwelche Produkte, sondern solche, die den Kunden vor dem Bildschirm interessieren. Eine Kamera nimmt diesen daher auf und analysiert die getragene Kleidung. Anhand dieser Daten werden Angebote ausgespielt. Dank einer weiteren Kamera an der Kassa wird überprüft, ob die Werbung wirkt. Die internen Statistiken sagen ja. Eine Million US-Dollar haben die Gründer zusammen mit Business-Angel im vergangenen Jahr in das Produkt investiert. Heuer werden es wohl 1,5 Millionen US-Dollar werden.

Radiobeiträge auf Abruf

Mit Abhören hat das nächste Start-up zu tun. Audioburst hört Radio- und TV-Sendungen und unterteilt das Gehörte in kleine, thematisch zusammenhängende Abschnitte, sogenannte Bursts. Auf digitalen Assistenten wie Amazons Echo, Google Home oder Cortana können User gezielt nach Informationen suchen und bekommen dann die besagten Radio- und TV-Beiträge vorgespielt.

Bisher gibt es das System nur in den USA. Doch bereits kommendes Jahr soll es auch in einem Land in Europa starten. Da ein Anwendungsgebiet das Autoradio ist, hat der Europastart mit der Autoindustrie zu tun.

Die Pressereise erfolgt auf Einladung von T-Mobile Austria