Der japanische Stahlhersteller Kobe Steel sorgt in dem Land für einen handfesten Industrie-Skandal. Am Sonntag hat das Management eingestanden, dass Daten zur Haltbarkeit ihrer Produkte gefälscht wurden, um den Anforderungen der Kunden zu genügen. 200 Unternehmen wurden mit minderwertigen Produkten beliefert. Allerdings hat Kobe nicht gesagt, wer die Kunden waren.

Inzwischen haben sich aber die Kunden selbst gemeldet und es zeigt sich, dass auch die großen Automobilhersteller des Landes mit Stahl beliefert wurden, der die nötigen Qualitätsstandards nicht erfüllt. Wie das Börsenportal Bloomberg berichtet, sind Toyota, Honda und Subaru betroffen. Auch Mitsubishi Heavy Industries, Hersteller von Baumaschinen und Flugzeugen,  gehöre zu den Geschädigten.

Türen und Motorhauben

Bei Toyota wurde der Kobe-Stahl in Türen, Motorhauben und anderen Karosserieteilen verbaut. Derzeit versucht der Konzern herauszufinden, welche Modelle betroffen sind. Auch bei Honda sind Türen und Motorhauben aus besagtem Material.

Bei Mitsubishi Heavy Industries wurden Materialien von Kobe Steel in einem Regionaljet und der H-IIA-Rakete verbaut, mit der Japans Weltraumagentur Satelliten ins All schießt.

Der Skandal erschüttert erneut das Vertrauen in Japans Zulieferindustrie und erinnert an die fehlerhaften Airbags von Takata.