Auch der österreichische Immobilienmarkt wird durch die extrem niedrigen Zinsen und die ausgezeichnete Konjunktur beflügelt. Im ersten Halbjahr wurde daher am heimischen Markt mit 2,4 Milliarden Euro an kommerziellen Immo-Transaktionen ein Spitzenwert erreicht, erklärten die Real-Estate-Experten der UniCredit Bank Austria. Die Renditen seien historisch tief, bei Büros schon unter vier Prozent.

Der Rückgang der Immo-Renditen sei vor allem durch einen Anstieg der Immobilienpreise zu erklären. Das sei nicht nur in Österreich der Fall - wo sie bei Shopping Centern um die vier Prozent liege und bei Fachmarktzentren und Logistikimmobilien bei je rund 5,7 Prozent -, sondern auch in der Eurozone: Dort seien die Preise stark gestiegen und hätten neue Höchststände erreicht. Die weitere Entwicklung der Immo-Werte werde nicht zuletzt von der Zinsentwicklung abhängen, so die Bank Austria.

Der heimische Wohnungsmarkt sei in den letzten Jahren im europäischen Vergleich zwar relativ günstig geblieben, die Immo-Preise und in weiterer Folge die Mietkosten seien mit dem wachsenden Nachfrageüberhang aber massiv gestiegen. Jedoch sei der Preisanstieg am heimischen Wohnimmomarkt gegen Ende 2016 und Anfang 2017 abgeflaut bzw. in Wien sogar zum Stillstand gekommen. Die Preisentwicklung signalisiere zumindest eine Stabilisierung des Marktes auf hohem Niveau.

Wohnen sei in Österreich für einen Durchschnittshaushalt zumindest "leistbarer" als in anderen, ähnlich wohlhabenden europäischen Ländern. Trotz des Preisanstiegs liege die Wohnkostenbelastung heimischer Haushalte mit im Schnitt 18 Prozent der verfügbaren Haushaltseinkommen noch deutlich unter dem EU-Schnitt von fast 23 Prozent.