60 bis 70 Prozent autarke Energieversorgung: Das war das Versprechen der Neovoltaic AG aus Hartberg. Über die Crowdfunding-Plattform Conda konnte das Unternehmen 726.100 Euro von 348 Investoren einsammeln. Das Geld dürfte nun verloren sein. Denn mit Passiva in Höhe von 3,07 Millionen Euro und Aktiva von 570.000 Euro musste die Firma nun Insolvenz anmelden. Das berichten der KSV1870, Creditreform und der AKV.

Die Firma verkauft ein Energiesystem auf Basis von Fotovoltaik und leistungsfähigen Batterien. Mitte 2016 sollte der Verkauf im gesamten  deutschsprachigen Raum starten. Anfang 2017 sind wesentliche Vertriebsmitarbeiter in Deutschland abgesprungen. Man wollte mit ihm den Markt Nürnberg aufbauen.

Es kam zu erheblichen Einbußen bei den Verkaufszahlen. Die Gespräche mit einem strategischen Investor schlugen fehl. Auch zugesagte Kapitalspritzen von Aktionären konnten die Insolvenz nicht abwenden.

Das Unternehmen befindet sich nun im Konkursverfahren. Dennoch haben einzelne Investoren signalisiert, an einer Sanierung interessiert zu sein. Im Fall des Konkurses dürften die 348 Crowdinvestoren ihr gesamtes Geld verlieren, da es sich bei den Einlagen um Nachrangdarlehen handelt. Auch wenn das Unternehmen unter Insolvenzrecht mittels Sanierungsplan gerettet wird, fallen die Crowdinvestoren um ihr Geld um.

Bei Funktionären und Investoren finden sich bekannte Namen aus der heimischen Wirtschaft: So ist der früherer Vorstand der Austrian Airlines, Alfred Ötsch Aufsichtsratsvorsitzender. Ex-OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer war offenbar als Investor an Bord. Auch Start-Up-Guru Hansi Hansmann ist an dem Unternehmen beteiligt.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Grazer Rechtsanwalt Norbert Scherbaum bestellt.