In den ersten sechs Monaten des Jahres ist die Zahl der Insolvenzen laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) mit Minus 15,18 Prozent deutlich gesunken. Da es bisher auch keine Großinsolvenzen gegeben hat, sinkt auch die Summe der Passiva um mehr als die Hälfte auf 151,5 Millionen Euro. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 351,9 Millionen Euro. 989 Dienstnehmer waren heuer von einer Insolvenz betroffen.

Deutlich verändert hat sich die Lage bei den Privatkonkursen. Nachdem bereits im Jänner eine Gesetzesnovelle angekündigt wurde, ist die Zahl der Anmeldungen um 21,47 Prozent gesunken. Nachdem die Novelle inzwischen beschlossen ist und mit 1. November in Kraft treten wird, kann man im zweiten Halbjahr mit einer Zunahme rechnen. Auch die Summe der Gesamtverbindlichkeiten aus Privatkonkursen ist um rund 25 Prozent auf 35,5 Millionen zurückgegangen.

Eine Zunahme gab es allerdings bei den mangels Masse abgewiesenen Insolvenzanträgen. Hier trifft es oft ehemalige Arbeitslose, die sich für einen Weg in die Selbstständigkeit entschieden haben. Diese Unternehmer bekommen auch die Zurückhaltung bei der Kreditvergabe zu spüren. Diese wird sich nach Einschätzung des AKV nach Inkrafttreten der Novelle noch verschärfen.