Einen Trend hin zum "Downshifting", also einer Reduktion der Arbeitszeit, bei den Beschäftigten in Österreich ortet eine Umfrage der Marktforscher von Makam Research unter 500 österreichischen Personalverantwortlichen. Demnach stellen drei Viertel der befragten Personalmanager in ihrem Unternehmen diesen Trend fest: Arbeitnehmer schränken ihre Arbeitstätigkeit zugunsten von mehr Freizeit ein.

"Downshifting" heißt wörtlich übersetzt herunterschalten, verlangsamen. In jedem fünften Unternehmen ist diese Entwicklung sogar stark oder sehr stark ausgeprägt, etwa die Hälfte merkt den Trend nur leicht. Ein Viertel der befragten Personalverantwortlichen gibt an, diese Entwicklung im Unternehmen gar nicht festzustellen.

Daher bieten laut Umfrage bereits 93 Prozent der Unternehmen unterschiedliche flexible Arbeitszeitmodelle an. Am häufigsten wird Teilzeitarbeit angeboten (81 Prozent), gefolgt von Gleitzeitmodellen (59 Prozent) und Arbeitszeitkonten (41 Prozent der Unternehmen). In etwas mehr als einem Drittel der Firmen gibt es die Möglichkeit zum Home Office bzw. Telearbeit. Drei von zehn Unternehmen bieten Vertrauensarbeitszeit an, wobei die Erledigung vereinbarter Aufgaben und nicht die zeitliche Anwesenheit der Mitarbeiter im Mittelpunkt steht.

Viele wollen mehr arbeiten

Es gibt allerdings auch einen gegenteiligen Trend, wie Daten der Eurostat zeigen. Knapp 21 Prozent aller 45,3 Millionen Teilzeitbeschäftigten in der EU wollen mehr arbeiten. Von diesen 9,5 Millionen sind 65 Prozent Frauen. Am stärksten ist der Wunsch nach längerer Arbeit mit 74,1 Prozent der Teilzeitbeschäftigten in Griechenland ausgeprägt. Am wenigsten besteht dieses Bedürfnis in Tschechien mit nur 8,0 Prozent.

Hinter Griechenland kommen Zypern (63,7 Prozent), Spanien (50,7 Prozent), Portugal (45,1 Prozent) und Slowakei (43,5 Prozent). Österreich liegt mit etwas über 16 Prozent beim Wunsch nach längerer Arbeitszeit bei Teilzeitbeschäftigten nur auf Rang 20. Dahinter liegen Schweden (14 Prozent), Belgien (13,5 Prozent), Deutschland (12,6 Prozent), Estland (12,5 Prozent), die Niederlande (12 Prozent), Luxemburg (11,9 Prozent), Malta (10,8 Prozent) und Tschechien (8,0 Prozent).

In absoluten Zahlen liegt Frankreich mit 1.652.000 Teilzeitbeschäftigten mit dem Wunsch nach längeren Arbeitszeiten an der Spitze, gefolgt von Großbritannien (1.614.000), Deutschland (1.443.000) und Spanien (1.413.000). Österreich liegt bei nur 190.000. Schlusslicht ist Malta mit lediglich 3.000 Personen.