Der gestrige erste Tag des Gipfels der Finanzminister der G-7, der sieben größten Industrienationen, wurde zur Enttäuschung für all jene, die sich aus den Gesprächen der Minister und Notenbanker Ergebnisse oder zumindest Annäherungen erhofft hatten. Heute ist der zweite und letzte Tag des Treffens in Bari, Italien.

In welchen Punkten könnte es heute noch Fortschritte geben? Die Euro-Finanzminister wie etwa Deutschlands Wolfgang Schäuble hoffen auf einen Konsens darüber, dass die Steuerpläne der US-Regierung und Großbritanniens nicht zu einem Wettlauf der Top-Wirtschaftsmächte um die niedrigsten Unternehmenssteuern werden.

Angst vor Wettlauf um niedrigste Steuern

US-Präsident Donald Trump will die Wirtschaft mit einer radikalen Steuerreform ankurbeln. Dazu soll unter anderem die Körperschaftsteuer von 35 auf 15 Prozent gedrückt werden. Diese zahlen börsennotierte Konzerne auf ihre Gewinne. Auch Großbritannien will im Zuge des EU-Austritts (Brexit) die Unternehmen entlasten, um den Wirtschaftsstandort zu stärken.

Mit Blick auf die Beratungen mit seinem US-Kollegen Steve Mnuchin sagte Schäuble, "wir brauchen starke Vereinigte Staaten". Die USA müssten die globale Wirtschaft und Politik in einer "nachhaltigen Weise" führen. Sie seien immer noch die größte Wirtschafts- und politische Macht sowie der beste Verbündete für Europa.

Steuern für Facebook und Co.

Umstritten sind auch Forderungen der Europäer zur Besteuerung der digitalen Wirtschaft. Dabei geht es darum, dass Internetkonzerne wie Google oder Facebook auch dort Steuern zahlen, wo sie Daten beziehen und damit Geschäfte machen. Schäuble sprach von der "schwierigen Frage" globaler und fairer steuerlicher Regeln für die digitalisierte Wirtschaft.

Griechenland-Hilfen: Vertrauliche Beratungen

Am Rande der Beratungen geht es auch um künftige Hilfen für Griechenland. Die sogenannte Washington-Gruppe, zu der die größeren Euro-Länder sowie die Geldgeber-Institutionen gehören, kamen zu vertraulichen Beratungen zusammen. Dabei sollte es um Vorgaben für Athen für Etatüberschüsse gehen sowie um Vorschläge, die Schuldenlast Griechenlands weiter zu drücken. In Bari wurden aber noch keine endgültigen Entscheidungen erwartet.