Die Erste Group hat im ersten Quartal 2017 für ihre Eigentümer 262,4 Mio. Euro Gewinn ausgewiesen, um 4,6 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode (274,7 Mio. Euro). Die Bank sieht sich damit "gut ins laufende Geschäftsjahr gestartet". Dazu beigetragen habe die gute Wirtschaftsentwicklung in Osteuropa. Investitionen in die Digitalisierung haben aber die Kosten in die Höhe getrieben.

Alleine für IT seien im Quartal 91,6 Mio. Euro ausgegeben worden. Das sei einerseits für neue digitale Produkte nötig, andererseits auch für die Erfüllung zusätzlicher Berichtspflichten, schreibt Unternehmenschef Andreas Treichl im Geschäftsbericht. Der Verhältnis der Kosten zu den Erträgen (Cost-Income-Ratio) verschlechterte sich im Quartal leicht von 61,9 auf 63 Prozent.

"Regulatorische Kosten" bleiben zwar "ein wichtiges Thema", sind aber im Vergleich zum Vorjahr spürbar gesunken. Für Banken- und Finanztransaktionssteuern verbuchte die Erste Group 35,8 Mio. Euro, um 43 Prozent weniger als im Vorjahr (62,8 Mio. Euro). "Der Rückgang war in erster Linie auf die - nach einer erheblichen einmaligen Sonderabgabe im vierten Quartal 2016 - deutlich niedrigere österreichische Bankensteuer von 5,6 Mio. Euro (29,5 Mio. Euro) zurückzuführen", teilte die Bank mit. Die ungarischen Bankenabgaben sanken von 26,9 auf 23,6 Mio. Euro, in der Slowakei stiegen sie von 6,2 auf 6,6 Mio. Euro.

Für 2017 geht die Erste Group von gutem Wirtschaftswachstum in Österreich wie auch in Osteuropa aus. Ziel ist eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von zumindest 10 Prozent, wobei die Bank "bestenfalls stabile Einnahmen (unter Zugrundelegung eines Nettokreditwachstums von über 5 Prozent)" und "einen Kostenanstieg von 1 bis 2 Prozent im Zusammenhang mit der Umsetzung regulatorischer Vorgaben und Digitalisierung" erwartet. Die Risikokosten dürften steigen, dafür sollte sich die niedrigere Bankensteuer in Österreich positiv auswirken.

Trotz Niedrigzinsen sind die Einlagen im ersten Quartal um 4,9 Prozent gestiegen. Viele Sparer in Osteuropa stünden "alternativen Anlageformen weiter sehr reserviert gegenüber und nehmen zwangsläufig die beträchtlichen Nachteile des Zinsniveaus in Kauf", schreibt Treichl. Auch in Österreich stiegen die Einlagen. Im Gegenzug hat die Erste Group um 1,8 Prozent mehr Kredite vergeben. Unverändert 4,9 Prozent der Kredite wurden nicht bedient (NPL).

Im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist der Zinsüberschuss, die größte Einnahmenquelle der Gruppe "unter Druck" und ging im ersten Quartal von 1,09 auf 1,05 Mrd. Euro zurück. Besser verdiente die Bank dafür mit Provisionen - hier stieg der Überschuss von 443,1 auf 457,7. Da auch die Betriebsaufwendungen um zehn Millionen zulegten, ging das Betriebsergebnis von 620 auf 599 Mio. Euro zurück.

Das harte Eigenkapital (CET1, Basel aktuell) fiel leicht auf 13,4 Mrd. Euro, die Kernkapitalquote ging damit auf 13 Prozent (13,4 Prozent) zurück. Die Bilanzsumme stieg um sieben Prozent auf 222,8 Mrd. Euro.