Das Herzstück des "Aktionsplans Automatisiertes Fahren" des Infrastrukturministeriums sind Testumgebungen für selbstfahrende Fahrzeuge. Nun stehen die Ergebnisse der ersten Ausschreibung fest. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SP) informierte heute gemeinsam mit der TU Graz und AVL List über die geförderten Projekte und weitere Schritte.

In der Steiermark entsteht Europas "vielfältigste Testumgebung" für selbstfahrende Autos. Unter dem Titel "ALP.Lab" bündeln dort Forschungseinrichtungen und Industriebetriebe aus dem steirischen Automobilcluster ihre Kompetenzen, um automatisierte Fahrsysteme im großen Stil zu entwickeln und zu testen. Als einzigartig sehen die Träger die vielfältigen Möglichkeiten: Neben Tests auf privaten Strecken sind auch Probefahrten auf Autobahnen und im Grazer Stadtgebiet möglich. Zusätzlich stehen moderne Simulatoren und Messstände zur Verfügung. An dem Projekt beteiligt sind AVL List, Magna Steyr, das Kompetenzzentrum Virtual Vehicle, Joanneum Research und die TU Graz. Das Infrastrukturministerium unterstützt die Testumgebung ALP.Lab und zwei Forschungsprojekte mit insgesamt 5,6 Millionen Euro.

Probefahrten auch in der Stadt

"Im ALP.Lab können österreichische Automobil- und Zulieferbetriebe ihr Know-how um selbstfahrende Autos weiter ausbauen. So stärken wir den Standort und sichern Arbeitsplätze", sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.

ALP.Lab bündelt die gesamte Testkette an einem Ort – von den ersten Simulationen bis zu Tests auf Prüfständen und schließlich Fahrten auf privaten und öffentlichen Teststrecken. Getestet wird etwa auf der Asfinag-Teststrecke auf der A2 zwischen Graz-West und Laßnitzhöhe und zwischen St. Michael und der Grenze zu Slowenien. Ab dem kommenden Jahr werden auch im Grazer Stadtverkehr Probefahrten stattfinden. In der Forschungseinrichtung Zentrum am Berg kann das Verhalten in einem Autobahntunnel erprobt werden. Auch der Red Bull Ring wird in den Wintermonaten für Tests zur Verfügung stehen.