Feiern Arbeitnehmer den 1. Mai, so sind Arbeitgeber bereits am Tag davor zugange. Der „Tag der Arbeitgeber“ wird heuer in Kärnten unter etwas freundlicheren Vorzeichen begangen: „Nach vielen Jahren Kampf gibt es nun ein leichtes Aufatmen“, ortet Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl. Ihn stört aber die Kritik, der Arbeitgeber ausgesetzt seien: „Jeden Tag werden Unternehmer als chronische Ausbeuter gebasht.“ Und er lobt den „Mittelstand“, der in den Krisenjahren gestanden“ sei.

Einen Statusbericht zum Zustand des Mittelstandes liefert Peter Voithofer von der KMU-Forschung: Jedes vierte Kärntner Unternehmen (5400 an der Zahl) beschäftigt zwischen 5 und 500 Mitarbeiter, hier finden fast zwei von drei Kärntnern Arbeit. Die Krise von 2008/2009 haben sie bis dato aber nicht überwunden: Die Bruttowertschöpfung (-1,9 Prozent), die Zahl der Beschäftigten (-3,7 Prozent), die Umsatzerlöse
(-14,4 Prozent) und die Bruttoinvestitionen (-36,4 Prozent) liegen unter dem Vorkrisenniveau und sind schwächer als der Bundesdurchschnitt. Umso bedeutender seien positive Impulse durch die Politik. Mandl geht davon aus, dass Sozialpartnern und Landespolitik vor den Sommer Reformen präsentieren werden: „Weniger Bürokratie, beschleunigte Verfahren“, seien wesentliche Punkte. „Ab dem Herbst herrscht in Kärnten ohnehin Wahlkampf.“ Voithofer lässt kein gutes Haar an der Bürokratie: „Ständig werden neue Hürden aufgebaut, es wiehert nicht nur ein Amtsschimmel, sondern eine ganze Pferderanch.“