Die Internet-Schmiede Rocket Internet hat im vergangenen Jahr deutlich höhere Verluste angehäuft. Sie stiegen von knapp 198 Millionen Euro auf 741,5 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. Einige aussichtsreiche Firmen der Holding verbesserten ihre Umsätze aber stark. Der Online-Modehändler Namshi im Nahen Osten erreichte sogar die Gewinnschwelle.

Rocket Internet ist an zahlreichen Internetfirmen weltweit beteiligt, und zwar in den Bereichen Lebensmittel, Mode, allgemeine Handelswaren, Wohnen und Reise. Ausgewählte Unternehmen in den Sektoren Lebensmittel, Mode, Handelswaren und Wohnen konnten den Umsatz im vergangenen Jahr den Unternehmensangaben zufolge um 29 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro steigern.

Kochboxen als Hoffnungsträger

Besonders hoffnungsvoll stimmt Rocket Internet die Umsatzentwicklung beim Anbieter von Kochboxen, HelloFresh: Hier wuchs der Umsatz um fast 96 Prozent auf 597 Millionen Euro. Auch Delivery Hero, eine Online-Plattform für Essenslieferungen, konnte den Umsatz um fast 80 Prozent auf 297 Millionen steigern. Im Bereich Wohnen konnten die beiden Plattformen Westwing und Home24 ihre Verluste Rocket Internet zufolge verringern.

Der Chef von Rocket Internet, Oliver Samwer, sieht die ausgewählten Unternehmen "auf dem Weg in Richtung Profitabilität". Die Gründung und der Aufbau von Internetfirmen kostet zunächst viel Geld. Rocket Internet verfüge weiterhin über eine "sehr gute Kapitalausstattung", betonte Samwer. Ende März betrugen die liquiden Mittel der Gruppe demnach 1,5 Milliarden Euro.