Die Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, legt ihre Funktion nach nur etwas mehr als einem Jahr zurück.

Rabmer-Koller ist erst im Dezember 2015 an die Spitze der Sozialversicherungen gewählt und im Jänner dieses Jahres einstimmig für die neue vierjährige Funktionsperiode bis 2020 wiedergewählt worden. Die Unternehmerin ist auch Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer und Präsidentin der europäischen Unternehmervereinigung UEAPME.

In einem ausführlichen Facebook-Posting nimmt sie zur Entscheidung Stellung. Dort kritisiert sie unter anderem "Parteipolitik und Ideologie auch aufgrund der anhaltenden Neuwahldiskussionen in der Gesundheitspolitik", die um sich gegriffen hätten.

"Sachorientierte Lösungen" würden "nahezu unmöglich gemacht". Deswegen sei "auch nicht damit zu rechnen, dass in der nächsten Zukunft wesentliche Reformen mit Veränderungen in der Trägerstruktur oder bei Doppelgleisigkeiten und Ineffizienzen umgesetzt werden."

Der Rücktritt ist auch für Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl überraschend gekommen. "Es ist der Zeitpunkt auch für mich überraschend", sagte er am Rande einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien. Daher könne er aktuell auch keine Überlegungen zu einer Nachfolgepersonalie nennen, so Leitl.

Bedauern über den Rücktritt äußert Peter Haubner, Generalsekretär des Wirtschaftsbundes. "Die Tätigkeit von Ulrike Rabmer-Koller als Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger war geprägt von zahlreichen Initiativen im Gesundheitsbereich. Umso bedauerlicher ist ihr Ausscheiden aus dieser Funktion."