Im Tarifstreik an den Berliner Flughäfen gibt es eine Einigung. Nach drei Streiktagen, vier Vermittlungstagen und einer 17-stündigen Sitzung haben sich die Arbeitgeber und die Gewerkschaft geeinigt. Wie die Gewerkschaft Verdi Dienstagfrüh mitteilte, haben sich beide Seiten in der Nacht auf einen neuen Vertrag verständigt.

Dieser habe eine Laufzeit von drei Jahren und ein Volumen von etwa 14 Prozent, teilte die Gewerkschaft mit. Die Stundenlöhne sollten demnach bis 2019 in vier Schritten steigen, in einigen Vergütungsgruppen um bis zu 1,90 Euro. Mehr als 2.000 Angestellte der fünf Firmen, die Bodenverkehrsdienste anbieten, profitieren nach Gewerkschaftsangaben von der Einigung.

"Schmerzliche Kompromisse"

"Wir mussten umfangreiche und auch schmerzliche Kompromisse eingehen, um die Lösung zu ermöglichen, aber auch die Arbeitgeber haben sich schließlich bewegt", sagte Verdi-Verhandlungsführer Enrico Rümker. Der ehemalige Berliner Innensenator Ehrhart Körting hatte in dem festgefahrenen Tarifstreit geschlichtet. Vier Vermittlungstage waren nötig, bis sich die Parteien Dienstagfrüh schließlich nach 17-stündiger Verhandlung einigten.

Die Arbeitgeberseite zeigte sich erleichtert. "Wir danken Herrn Körting für seine Rolle als Mediator in dem doch sehr festgefahrenen Tarifkonflikt", sagte ein Sprecher des Forums der Bodenverkehrsdienstleister Berlin-Brandenburg, in dem die an den Flughäfen tätigen Unternehmen organisiert sind. "Die Unternehmen mussten dafür an die äußerste Grenze gehen, was noch leistbar ist - und teilweise auch darüber hinaus."

Um den Konflikt endgültig beizulegen ist nun noch die Zustimmung der Verdi-Mitglieder nötig. Die Urabstimmung soll nach Gewerkschaftsangaben in der kommenden Woche stattfinden.

Verdi hatte Mitte März zu Streiks aufgerufen und die Airports in Tegel und Schönefeld für drei Tage fast komplett lahmgelegt. Die Gewerkschaft hatte eine Erhöhung des Stundenlohns um einen Euro auf zwölf Euro gefordert. Die Arbeitgeberseite hatte eine Erhöhung des gesamten Lohnvolumens von acht Prozent über drei Jahre angeboten.