Schock und Politikwirbel um Kärntens Gründerzentrum build. Der Bund streicht seine Förderung von jährlich 380.000 Euro über die AWS (Austrian Wirtschaftsservice), weil das build die neuen Zielkriterien nicht erreiche. Über das sogenannte „AplusB Scaleup“-Programm wurden in Österreich bisher acht regionale Gründerzentren finanziert. Künftig bekommen nur noch die sechs Standorte in Niederösterreich, Tirol, Wien, Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg diese AWS-Förderung. Und zwar jeweils vier Millionen Euro für fünf Jahre, wie Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) am Wochenende mitteilte.

Nicht nur build-Geschäftsführerin Karin Ibovnik („Das ist eine massive Enttäuschung“) fiel aus allen Wolken. Wirtschaftslandersrat Christian Benger (ÖVP) sah „einen Anschlag auf Gründergeist und Perspektive junger Gründer“, und kündigt eine Resolution an das Infrastrukturministerium an: „Das build muss erhalten werden.“ „Bestrafungsaktion für Kärnten“ sah Team Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer, die Wirtschaftskammer solle sich am build beteiligen. FPÖ-Landesrat Gernot Darmann ortete Versagen der Landeskoalition.

International Fuß fassen

Aus dem Ministerium verlautete zunächst, Bei der Entscheidung sei man der Studie „einer internationalen Fachjury“ gefolgt, die Kärnten eben nicht unter die förderwürdigen Standorte reihte. Das build hat StartUps wie Bitmovin, Ilogs, Xamoom oder Augmensys auf den Weg geholfen. Das reichte den Experten und dem AWS offenbar nicht für die Förderung, die vor allem Startups international Fuß fassen lassen soll.

LH Peter Kaiser und Technologiereferentin Gaby Schaunig nahmen Kontakt mit Bundesstellen auf für ein „Fortführungs-Szenario“. Am Freitag kommt AWS-Geschäftsführerin Edeltraud Stiftinger nach Kärnten zur Schadensbegrenzung, die von politischer Seite auch Minister Leichtfried wünscht. Die bisherige Förderung werde bis Mitte 2018 laufen, ließ er die Kleine Zeitung wissen. Das AWS werde prüfen, welche andere Programme für das build sinnvoll wären. „In dem Übergangsjahr wollen wir versuchen Pflöcke einzuschlagen, um das build zu erhalten, weil mir Kärntens Gründerszene am Herzen liegt“, so Leichtfried.