Als 2013 der deutsche Fernbusmarkt liberalisiert wurde, bezogen die Goldschürfer ihre Positionen. Vier Jahre später darf sich ein großer Profiteur im Wachstumslicht sonnen: das 2011 gegründete Münchener Start-up Flixbus hat sich – nach Übernahmen der deutschen Konkurrenten MeinFernbus oder Postbus – als Branchenprimus etabliert.

Auch in Österreich: 2016 griffen 2,7 Millionen Fahrgäste auf die grünen Busse zurück – um 80 Prozent mehr als ein Jahr davor. Graz meldete 2016 500.000 Flixbus-Reisende.

Jetzt wird Graz als Knotenpunkt weiter aufgewertet, wie Flixbus-Gründer André Schwämmlein in der steirischen Hauptstadt erzählt.

Westbus könnte als Marke verschwinden

Ab Juni etwa werden die fünf täglichen, und von Dr. Richard abgewickelten, Verbindungen von Graz zum Flughafen Wien bis Juni auf sieben Fahrten ausgebaut. Ab April kooperiert Flixbus zudem stärker mit Westbus, der wiederum zu Blaguss gehört und Graz-Linz oder Graz-Klagenfurt fährt. Ob die Marke Westbus über kurz oder lang verschwinden könnte? Thomas Blaguss: "Die Vermutung liegt sehr nahe, dass bald alle Busse grün sind."

Über die Grenzen hinweg will Flixbus aus Graz mit April verstärkt nach Maribor, Zagreb oder Budapest fahren. Für Partywütige wohl interessant: Die künftigen Verbindungen direkt an den Plattensee, etwa nach Siófok, Heviz oder Keszethely.

Übrigens: Nicht überall wird der rasante Aufstieg der Münchener bejubelt. In Deutschland liegt der Marktanteil – gemessen an Fahrplankilometern – heute bei 90 Prozent. Kommentatoren ächzen, es habe nach der Liberalisierung also genau drei Jahre gebraucht, um ein neues Monopol geschaffen zu haben.