Dem Online-Modehändler Zalando laufen die Kunden weiterhin zu. Das trieb den Jahresumsatz 2016 um 23 Prozent auf 3,64 Mrd. Euro in die Höhe. Um dem Konkurrenten Amazon zu trotzen und Marktanteile zu gewinnen, nimmt Zalando auch Gewinn-Einbußen in Kauf. Hohe Investitionen haben den Gewinn trotz des Umsatzanstiegs stagnieren lassen.

Der Konzern mit Sitz in Berlin will 2017 mehr als 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen, wie er am Mittwoch ankündigte. Der Umsatz soll heuer neuerlich um 20 bis 25 Prozent zulegen. Der Nettogewinn lag 2016 bei 120,5 Millionen Euro, eine Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor.

Zalando wolle seine Strategie beibehalten, sagte Co-Vorstandschef Rubin Ritter in Berlin. "Wir investieren, um schnell zu wachsen." Ohne Unternehmenszukäufe seien im vorigen Jahr 181,7 Millionen Euro investiert worden. In diesem Jahr sollen es rund 200 Millionen sein. So werden Logistikstandorte in Frankreich, Schweden und Polen erweitert.

Das hohe Wachstumstempo wird aber voraussichtlich auf die Gewinnmarge drücken. Sie lag 2016 bei 5,9 Prozent - bezogen auf den Anteil des bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) vom Umsatz. Dieses Ebit verdoppelte sich auf 216,3 Millionen Euro. Für 2017 erwartet Zalando eine Marge von 5 bis 6 Prozent. Die Profitabilität bleibe damit hoch, bemerkte Ritter dazu. Der Aktienkurs des MDax-Konzerns gab am Morgen rund 5 Prozent nach, machte später aber einen Teil davon wieder gut.

Ziel: Mehr Marktanteil

Trotz des verstärkten Einstiegs des Konkurrenten Amazons ins Modegeschäft sieht Ritter "noch immer eine Menge Gelegenheiten zu wachsen". Ziel sei es, den eigenen Marktanteil weiterhin zu erhöhen. Zalando hatte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 20 Millionen Kunden, was einem Plus von 11 Prozent innerhalb eines Jahres entspricht.

Anfang der Woche hatte Zalando die Übernahme von Kickz vereinbart, einem auf Basketball spezialisierten Einzelhändler mit Sitz in München. Der Kaufpreis blieb vertraulich. Die Transaktion soll bis zur Jahresmitte vollzogen werden.