Die Heta, die Abbaueinheit der Kärntner Skandalbank Hypo Alpe Adria, lehnt einen Generalvergleich mit dem früheren Hypo-Chef Tilo Berlin ab. "Ein Generalvergleich zu allen anstehenden juristischen Angelegenheiten kommt für die Heta nicht infrage", sagte ein Sprecher der Heta am Mittwoch zur APA.

Der Heta-Sprecher bestätigte, dass Berlin mit der Bitte um einen Generalvergleich an das Institut herangetreten ist. Die Heta sei zu Gesprächen über einzelne juristische Auseinandersetzungen bereit, "wenn Herr Berlin zuvor all seine Vermögenswerte offenlegt und die Einigung für die Heta wirtschaftlich von Vorteil ist". Berlin hat bis dato abgelehnt, sein Vermögen offenzulegen.

Vergleichsvorschlag

Der frühere Hypo-Alpe-Adria-Chef Tilo Berlin, der als Investor auch an dem Institut beteiligt gewesen war, und die Hypo-Nachfolgerin suchen jetzt offenbar eine außergerichtliche Bereinigung offener Fragen. "Herr Berlin ist an uns herangetreten mit der Bitte um einen Generalvergleich", erklärte die Heta laut "Kurier" (Mittwoch-Ausgabe).

Tilo Berlins Anwalt Malte Berlin, der als Bruder sowohl den Ex-Hypo-Banker als auch dessen B&Co BeteiligungsgmbH vertritt, erklärte der Zeitung zufolge hingegen, dass eigentlich die Abbaubank Heta diese Gespräche vorgeschlagen habe. Für Tilo Berlin war vor einem Jahrzehnt der Verkauf einer Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent plus einer Aktie an der später notverstaatlichten Hypo Group Alpe Adria ein guter Deal gewesen.

Sonderdividende

Laut Aktenlage hat die Heta am 14. Oktober 2016 Berlin schriftlich Vergleichsgespräche angeboten. Sie betreffen einen Zivilprozess rund um die Ausschüttung einer 50 Millionen Euro schweren Sonderdividende nach dem Verkauf der Hypo-Mehrheit an die BayernLB. Mit dem Ex-Aktionär GraWe-Gruppe hat sich die Heta schon 2014 auf eine Rückzahlung (17,5 Millionen Euro) geeinigt. Ein Strafverfahren dazu wurde kurz vor Weihnachten 2016 eingestellt.

"Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, wenn man unter Berücksichtigung der wechselseitigen Ansprüche zu einem vorläufigen Schlussstrich käme", so Anwalt Berlin. "Wir haben die juristische Auseinandersetzung nie gesucht, mussten uns ihr aber stellen." Voraussetzung für die Gespräche sei, teilte die Heta dem Anwalt Tilo Berlins mit, dass seine Mandanten ihre Vermögensverhältnisse offenlegen. Laut informierten Kreisen will die Heta von Berlin zumindest 5 Millionen Euro holen.