Österreich lag 2015 mit 108.627 aufgenommenen entsendeten Arbeitnehmern aus anderen EU-Staaten in der EU an vierter Stelle. Dies entspricht einem Gesamtanteil von 7,3 Prozent aller entsendeten Arbeitnehmer in der EU, wie die Europäische Kommission mitteilte. Gegenüber 2010 ist die Zahl in Österreich um 82,1 Prozent gewachsen.

Aus Österreich selbst haben heimische Firmen 2015 nur 64.373 Arbeitnehmer in andere EU-Staaten entsandt. Damit liegt Österreich EU-weit auf Rang elf und kommt auf einen Anteil von 1,6 Prozent. Gegenüber 2010 ist der Anteil aus Österreich entsendeter Arbeitnehmer um 148 Prozent gestiegen.

Slowenien vor Deutschland und Ungarn

Bei der Herkunftsländern der Arbeitskräfte, die nach Österreich entsandt wurden, liegt Slowenien mit 32,4 Prozent vor Deutschland (29,3 Prozent), Ungarn (10,4 Prozent), der Slowakei (10,0 Prozent), Polen (5,8 Prozent) und Italien (4,0 Prozent). Umgekehrt sind die beliebtesten Zielländer für österreichische Arbeitnehmer Deutschland (54,4 Prozent), die Schweiz (8,9 Prozent), Italien (5,8 Prozent), Frankreich (2,8 Prozent) und Spanien (2,4 Prozent).

Nach Sektoren betrachtet werden die meisten Arbeitskräfte nach Österreich im Baubereich entsandt (53,8 Prozent), gefolgt von Industrie (18 Prozent) und Bildung (7,4 Prozent). Die österreichischen Arbeitskräfte im EU-Ausland wiederum arbeiten ebenfalls vorrangig im Bauwesen (48,7 Prozent), gefolgt von der Industrie (10,5 Prozent). Der Handel liegt bei 7,5 Prozent.

Die Reform der Entsenderichtlinie ist derzeit in der EU heftig umstritten. Länder wie Österreich drängen auf eine striktere Durchsetzung von Kontrollen gegen Lohn- und Sozialdumping.