Das Abkommen über Handelserleichterungen (Trade Facilitation Agreement, TFA) der Welthandelsorganisation (WTO) tritt in Kraft. 112 Länder haben das Abkommen bisher ratifiziert, darunter auch Österreich. Für das Inkrafttreten waren 110 Ratifizierungen notwendig. Das als Meilenstein geltende Abkommen dürfte die globalen Exporte um 1.000 Milliarden Dollar (949 Milliarden Euro) jährlich anschieben.

WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo präsentiert die zwei letzten Ratifikationen am Mittwoch in Genf. Der Durchbruch für das Abkommen wurde vor vier Jahren an der Ministerkonferenz in Bali erzielt. Es ist das erste multilaterale Handelsabkommen seit der Schaffung der WTO Mitte der 1990er-Jahre. Laut der WTO dürfte es zu jährlich 1.000 Mrd. Dollar an zusätzlichen Exporten führen.

Bis 2030 dürfte das Abkommen 2,7 Prozentpunkte pro Jahr zum weltweiten Exportwachstum beitragen. Das soll das weltweite Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozentpunkte antreiben. 2015 gab die WTO zudem Schätzungen mit weiteren ökonomischen Prognosemodellen bekannt, die gar zusätzliche Exporte zwischen 1.100 und 1.300 Milliarden Dollar jährlich prognostizieren.

Wen das Abkommen betrifft

Das Abkommen betrifft die Landwirtschaft, die Entwicklungshilfe und die Handelserleichterungen durch den Abbau von Bürokratie beim Zoll. Vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) profitierten davon, sagte der Schweizer WTO-Botschafter Didier Chambovey der Nachrichtenagentur sda.

Entwicklungsländer sollen bei der Umsetzung des Abkommens unterstützt werden, sagte Chambovey. "Dieses Abkommen könnte als Inspiration für weitere aktuelle Initiativen dienen", die derzeit in der WTO diskutiert würden, sagte er, insbesondere im Bereich der Dienstleistungen und Investitionen.