Die Folgekosten des Ausstiegs aus der Kernkraft und Abschreibungen auf die eigenen Kraftwerke haben RWE im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust eingebrockt. Das Minus belief sich unter dem Strich auf 5,7 Milliarden Euro, wie der deutsche Versorger mitteilte. Die Stammaktionäre müssen damit erneut auf eine Dividende verzichten - zum letzten Mal, wie Finanzvorstand Markus Krebber versprach.

Schon im vergangenen Jahr hatte der Ausfall der Dividende unter den RWE-Aktionären, allen voran viel Städte und Gemeinden, zu heftigen Diskussionen geführt. Für 2017 will der Energiekonzern wieder 50 Cent je Stamm- und Vorzugsaktie ausschütten, und auch in den folgenden Jahren will RWE mindestens diesen Betrag zahlen. Für 2016 gibt es nur für die Vorzugsaktionäre 13 Cent.

Allein mit 4,3 Milliarden Euro schlugen sich im vergangenen Jahr Abschreibungen auf die eigenen Kraftwerke in Deutschland, zu einem kleinen Teil auch im Ausland, nieder. Diese seien das Ergebnis geänderter Erwartungen zur künftigen Entwicklung der Großhandelspreise für Strom. Zudem will der Energieversorger die für die Lagerung des Atommülls fälligen rund 6,8 Milliarden Euro schon im Juli in den Kernenergiefonds einzahlen, um die weiteren Risiken daraus endgültig auf den Staat abzuwälzen. Das führe zu weiteren Rückstellungen von 1,8 Milliarden Euro. Das Geld dafür kommt nach RWE-Angaben vornehmlich aus dem erfolgreichen Börsengang der Ökostrom-Tochter Innogy im vergangenen Herbst.