In einen mutmaßlichen Millionen-Betrugsfall im Zusammenhang mit Gemeindebausanierungen sind nun offenbar auch zahlreiche Mitarbeiter von Wiener Wohnen verstrickt. Man sei von den Behörden über Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechlichkeit bei 32 Mitarbeitern informiert worden, teilte Wiener Wohnen am Montagnachmittag schriftlich mit. Dienstrechtliche Konsequenzen wurden gezogen.

"Es wurde daher veranlasst, dass jene Mitarbeiter, die als Vertragsbedienstete beschäftigt sind, innerhalb des Magistrats einer anderen Dienststelle dienstzugeteilt werden und gegen jene, die als Beamte beschäftigt sind, eine Suspendierung ausgesprochen wird", heißt es in der Mitteilung von Wiener Wohnen.

Konstrukt mit 70 Firmen

Die Ermittlungen im betreffenden Fall gehen zurück bis zum Herbst 2012. Auslöser war eine Betrugsanzeige gegen den ehemaligen Geschäftsführer einer Glaserei- und Malereigesellschaft, die Wiener Wohnen selbst erstattet hatte. Laut der Gemeindebauverwaltung offenbarte sich im Verfahren ein Konstrukt von mehr als 70 Firmen. Unternehmen sollen immer wieder Leistungen verrechnet haben, die dann nur teilweise oder in minderer Qualität erbracht worden sein sollen.

Die Verträge mit den Firmen seien aufgelöst worden, hieß es. Außerdem habe Wiener Wohnen - sofern vergaberechtlich möglich - alle anderen der Gruppe zugehörigen Unternehmen von Vergabeverfahren ausgeschlossen. "In unserem Unternehmen gibt es keinen Platz für Korruption und Bestechlichkeit", betonte Wiener-Wohnen-Direktor Josef Neumayer in der schriftlichen Mitteilung.