Die Allianz bleibt auf der Suche nach passenden Übernahmekandidaten. Vorstandschef Oliver Bäte betonte am Freitag in München aber, dass Europas größter Versicherer nicht um jeden Preis zukaufen werde: "Wir brauchen kein krampfhaftes externes Wachstum", sagte Bäte bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2016 in München.

"Das heißt nicht, dass wir nicht möchten, aber wir müssen nicht." Expandieren will die Allianz im Sachversicherungsgeschäft: "Es gibt Märkte, wo wir vom Marktanteil her größer sein könnten."

Zunächst wird die Allianz ihr Übernahmebudget nutzen, um in den nächsten zwölf Monaten eigene Aktien im Wert von bis zu drei Milliarden Euro zurückzukaufen und vom Markt nehmen. Das soll den Aktionären zugutekommen, da der Gewinn pro Aktie dann auf weniger Papiere verteilt und somit im Verhältnis steigen wird.

Nettogewinn 6,9 Milliarden Euro

2016 erzielte die Allianz unter anderem dank geringer Katastrophenschäden einen Nettogewinn von 6,9 Milliarden Euro, vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Dividende soll von 7,30 auf 7,60 Euro steigen. Der Umsatz ging um gut 2 Prozent auf 122,4 Milliarden Euro zurück.

In ihrer schwächelnden Vermögensverwaltung sieht der Konzern Licht am Ende des Tunnels. Nach einem Jahresendspurt habe die wichtige, auf Anleihen spezialisierte US-Fondstochter Pimco auch im Jänner wieder Nettomittelzuflüsse verbucht - insgesamt etwa fünf Milliarden Euro, sagte Finanzchef Dieter Wemmer. Die Trendwende sei also geschafft.

Vorstandschef Bäte betonte, das sei auch wichtig, denn die Herausforderungen in der Vermögensverwaltungsbranche seien groß. Pimco könne sich jetzt wieder fokussieren. Für die Allianz gehe es darum, noch mehr Synergien mit Pimco zu heben. Die Investmentgesellschaft sitzt in Kalifornien und hat seit November einen neuen Chef, der auch die Kosten in Zaum halten soll.