Die deutsch-österreichische Strompreiszone steht an der Kippe. Kommt es zu einer Trennung der Preiszone, könnte das massive Konsequenzen für die heimische Industrie, aber auch für die gesamte Wirtschaft und für die Konsumenten haben - das befürchtet der Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl. Er wird heute Vormittag mit Energiemarktexperte Roland Kuras und mit dem Wettbewerbsrechtsexperten Florian Schuhmacher von der WU Wien über den aktuellen Stand bei diesem Thema informieren.

Falls die Preiszone getrennt wird, würde der Stromimport aus Deutschland vor allem in Stunden mit tiefen Preisen eingeschränkt. Daher müsste Österreich die Nutzung seiner Kraftwerke anpassen und eventuell sogar zusätzliche Anlagen anfahren, so Energie AG-Manager Erwin Mair kürzlich. Deshalb würden Großhandelspreise zwar nicht zu jedem Zeitpunkt, aber doch im Jahresschnitt steigen und in Folge auch Standardprodukte teurer werden. Auch würden langfristige Preiszusagen schwieriger.

Die Europäische Regulierungsagentur ACER hatte sich im November gegen die Stimme Österreichs für die Trennung ausgesprochen. Die österreichische Regulierungsbehörde E-Control hat im Jänner formell Beschwerde gegen die Trennung der deutsch-österreichischen Strompreiszone mit gemeinsamen Großhandelspreisen eingelegt. ACER hat  zwei Monate Zeit über die Beschwerde zu entscheiden, E-Control behält sich vor, gegen die Entscheidung eine Nichtigkeitsklage vor dem Europäischen Gericht einzubringen.