Der Kärntner Konunkturmotor brummt: 55 Prozent der von der Kärntner Industriellenvereinigung in einer Konjunkturumfrage befragten Unternehmen berichten von steigenden Auftragseingängen, nur 3 Prozent von sinkenden. Vor allem im Geschäft mit dem Ausland läuft es wie geschmiert: Knapp 60 Prozent melden ein steigendes Exportgeschäft. 23 Prozent der Unternehmen berichten von steigenden Erträgen, nur zwei Prozent von sinkenden. Abgewickelt wird die zunehmende Zahl an Aufträgen allerdings mit vorhandenem Personal: Nur sieben Prozent wollen zusätzliche Beschäftigte aufbauen (innerhalb von drei Monaten), elf Prozent sogar abbauen (der Rest bleibt konstant).

Den Grund dafür ortet IV-Geschäftsführerin Claudia Mischensky in der Nutzung von Effizienzpotenzialen und innovativen Produktionstechnologien. "Der steigende Wettbewerbsdruck zwingt Unternehmen zu immer höherer Produktivität." Um die Beschäftsigtenzahl weiter auszubauen, brauche es auch Vertrauen. Denn Skepsis mischt auch in der Beurteilung der Geschäftslage mit: Nur 35 Prozent beurteilen diese als gut, 63 Prozent als gleichbleibend.

"Plan K" für Kärnten gefordert

Im Rahmen der Präsentation der Konjunkturumfrage forderte IV-Präsident Christoph Kulterer einen "Plan K" für Kärnten. Die Landesregierung müsse dem Land "wieder Zukunftsperspektiven" eröffnen. "Kosmetische Korrekturen wie etwa bei den Krankenanstalten reichen nicht." Krankenanstalten müssten geschlossen werden. Welche, will Kulterer aber nicht sagen: "Wir sind nicht die Gesundheitsexperten, wir forderrn ein schlüssiges Konzept der Landesregierung, was Kärnten braucht."

Es  brauche auch inhaltlich "eine neue Perspektive in einer völlig neuen Positionierung des Bundeslands". Kulterer sieht vor allem zwei Komponenten, die es zu betonen gelte: "Die eine in der technologischen Exzellenz, Bildung und Innovationskultur, vor allem in den Bereichen Mikroelektronik und Digitalisierung, die andere in der Ökoexzellenz, die die hohe Lebens- und Umweltqualität Kärntens mit innovativen und wirtschaftlich erfolgreichen Geschäftsmodellen" kombiniere. Kärnten müsse wegkommen vom Bild eines beruflichen Abstellgleises, das nur Jobs im Niedriglohnbereich biete.