Trotz der fortschreitenden digitalen Revolution bezahlen die Deutschen weiter gerne auch mit Münzen und Scheinen. Der Wert des Bargelds, das die Bundesbank in Umlauf gebracht hat, sei 2016 um über 7 Prozent gestiegen, sagte Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele der "WirtschaftsWoche" laut Vorabbericht vom Freitag.

500-Euro-Noten werden eingezogen

Das sei bemerkenswert, da gleichzeitig deutlich mehr 500-Euro-Scheine bei der Bundesbank eingezahlt würden als diese ausgebe. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte im Mai 2016 beschlossen, die Ausgabe des 500-Euro-Scheins Ende 2018 zu stoppen. Die Banknote gehört weltweit zu den Scheinen mit dem höchsten Wert. Mit der Abschaffung wollen die Währungshüter dafür sorgen, dass Terrorfinanzierung und Geldwäsche künftig besser bekämpft werden können.

80 Prozent werden bar bezahlt

Thiele ist bei der Bundesbank unter anderem für Bargeld und Zahlungsverkehr zuständig. Im Unterschied zu skandinavischen Ländern, wo Online-Bezahlsysteme viel stärker auf dem Vormarsch sind, wurden nach einer Bundesbank-Studie 2014 hierzulande noch 80 Prozent aller Einkäufe bar bezahlt. Die Ergebnisse einer Nachfolge-Studie will die Notenbank im Frühjahr 2018 veröffentlichen.