In Deutschland hat ein Gesetz zu einer deutlichen
Steigerung des Anteils von Frauen in Aufsichtsräten geführt, in Österreich fordert die Arbeiterkammer nun ebenso Frauenquoten für Aufsichtsräte.

Seit 1. Jänner 2016 verpflichtet das deutsche Gesetz 101 börsennotierte deutsche Firmen, bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat sicherzustellen, dass mindestens 30 Prozent der Posten von Frauen besetzt werden. Diese Zielvorgabe wurde laut DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) in den DAX-Konzernen bereits überschritten. In Deutschland liegt der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten nun bei mehr als 30 Prozent. In Österreich liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der börsennotierten Unternehmen nur bei etwas mehr als der der Hälfte des deutschen Werts, nämlich bei 17,4 Prozent.

"Auch in Österreich ist eine solche gesetzliche Zielvorgabe notwendig", fordert Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske am Montag in einer Aussendung. "Deutschland zeigt: Die Quote wirkt. Da derzeit keine europaweite Regelung absehbar ist, muss Österreich die Initiative ergreifen und verbindliche Ziele für eine Erhöhung des Frauenanteils im Aufsichtsrat setzen."

Die Arbeiterkammer fordert von der Regierung, rasch  verbindliche Zielvorgaben für die Anhebung des Frauenanteils an der Unternehmensspitze zu erlassen, denn der Anteil der erwerbstätigen Frauen müsse sich endlich auch in den Spitzenpositionen der Wirtschaft widerspiegeln.

Laut dem "Frauen.Management.Report.2016" der AK Wien waren im Vorjahr 96 Prozent der Vorstände in börsennotierten Unternehmen in Österreich Männer und nur vier Prozent Frauen. In Deutschland liegt der Frauenanteil in den Vorständen etwas höher bei 6,7 Prozent, geht aus einer Auswertung der Beratungsfirma EY hervor.