Ruhig und unaufgeregt geht es am Flughafen Klagenfurt meistens für die Passagiere zu. Keine Spur von der hektischen Betriebsamkeit anderer Flughäfen. Dass es für ihn sicher keine entspannte Tätigkeit werden würde, war Max Schintlmeister klar, als er im Jänner 2013 als Geschäftsführer des Kärnten Airport anheuerte: Der Abschied von Ryanair und die damit verbundene Suche nach einem Ersatz für die London-Verbindung, das komplexe Beihilfeverfahren bei der EU-Kommission, das sich in die Länge zog und Ressourcen band, bis es vor wenigen Wochen grünes Licht für öffentliche Zuschüsse in die Infrastruktur gab, und das lange Hinarbeiten auf die überfällige Sanierung der Piste, die im Herbst abgeschlossen wurde.

Und immer wieder musste sich Schintlmeister dazwischen öffentliche Kritik am Rückgang der Passagierzahlen anhören. Jetzt hat der 45-Jährige, dessen Vertrag bis Jänner 2018 läuft, genug. Noch vor Ende des Vertrages wird er den Flughafen verlassen, im Sommer 2017 ist Schluss. Offiziell aus privaten Gründen, wie er bei der Weihnachtsfeier auch seinen Mitarbeitern mitteilte. „Ich gehe mit meiner Familie zurück nach Barcelona“, sagt Schintlmeister zur Kleinen Zeitung. Dort lebte er schon vor seiner Zeit in Klagenfurt, künftig will er mit einer Agentur an Projekten für Regionalflughäfen arbeiten.

Schintlmeister: "Haben Turnaround geschafft"

Die Flughafen-Eigentümervertreter, Land Kärnten und Stadt Klagenfurt, sind bereits informiert und müssen nun einen Nachfolger suchen. Dazu soll es zeitnah eine Ausschreibung geben, wie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bestätigte. Ausgeschrieben wird im Jänner ja auch die Teilprivatisierung des Flughafens.

„Ich habe einiges erreicht, was ich mir vorgenommen habe“, bilanziert Schintlmeister. „Der Flughafen war ein Sanierungsfall, jetzt haben wir den Turnaround geschafft.“ Mit einer langfristigen Planung sei der Flughafen weiter „funktionsfähig“, ist er überzeugt. „Das Potenzial ist sicher da, gemeinsam mit Wirtschaft und Tourismus ist aber weiterhin viel Kleinarbeit nötig.“ Auch Kritik lässt Schintlmeister durchklingen: „Der 100-prozentige Rückhalt hat mir gefehlt.“