Es war im Jahr 1973, die Ölkrise war auf ihrem Höhepunkt. Zeitgleich war das Leistungsbilanzdefizit der USA in Folge des Vietnam-Krieges stark gewachsen. Als Reaktion wurden die bis dahin fixen Wechselkurse zwischen den Währungen freigegeben.

Eine Hiobsbotschaft für die deutsche Traditionsbank Herstatt. Denn in den 1960er und frühen 1970er Jahren hatte die Bank vor allem mit Währungsspekulationen Geschäfte gemacht. Der rasch steigende Ölpreis und der schwanke Dollar führten schließlich bei der Herstatt-Bank zur größten Bankenpleite seit dem zweiten Weltkrieg.

Basler Ausschuss

Als Konsequenz auf die Mega-Pleite wurde von den Zentralbanken und den Bankenaufsichtsbehörden der G-10-Staaten der Basler Ausschuss gegründet. Er hat seinen Sitz an der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel.

Seine Hauptaufgabe ist es, zur Einführung hoher und möglichst einheitlicher Standards in der Bankenaufsicht beizutragen. Dafür arbeitet der Ausschuss Richtlinien und Empfehlungen aus, auf die sich die Aufsichtsbehörden eines Landes stützen können. Allerdings sind diese Richtlinien reine Empfehlungen und nicht rechtlich bindend.

Seit der Einführung wurden drei Regelwerke erlassen. Sie alle tragen den Namen der Schweizer Stadt. Derzeit wird über weitere Richtlinien verhandelt.

Basel I

1988 wurde Basel I erlassen. Es regelt die Definition von Kernkapital, vereinheitlicht die Gewichtung von Kreditrisiken und setzt die Eigenkapitalquote der Banken auf acht Prozent fest. Es war der erste Einschnitt in der Kreditvergabepraxis der Banken. Sie musste nun deutlich mehr Sicherheiten bilden als zuvor.

Basel II

Basel I hatte einige Fehler. Da die Berechnung der Eigenkapitalquote für Kredite nicht an die Bonität der Kreditnehmer geknüpft war, wurden Banken verleitet Geld an Kunden mit geringer Bonität zu vergeben. Auch operationale Risken wie Bankpleiten wurden nicht berücksichtigt. 2004 wurde daher das Basel II Regime erlassen. Die Kapitalanforderungen wurden verschärft, die Rolle der Aufsichtsorgane gestärkt. Außerdem wurden umfangreiche Offenlegungspflichten in den Quartals- und Jahresberichten eingeführt.

Basel III

Die strengeren Regeln haben die Welt dennoch nicht vor der Finanzkrise 2008 bewahrt. Und so mussten die Richtlinien erneut angepasst werden. 2013 löste Basel III die Vorläuferregeln ab. Die Eigenkapitalbasis wurde erhöht. Banken müssen Kredite nun stärker besichern. Eine Verschuldungsgrenze wurde eingeführt. Zusätzlich müssen die Banken Kapitalpuffer anlegen, um in Krisenzeiten nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu kommen.

Basel IV

Derzeit verhandeln die Mitglieder des Basler Ausschusses über weiter Verschärfungen. Allerdings gibt es klare Meinungsverschiedenheiten zwischen den Vertretern Europas und der USA. Die US-Vertreter wollen standardisierte und sehr Regeln zur Berechnung der Kapitalquoten. Bisher wenden Banken meist interne Regeln an. Das würde Europas Banken in Bedrängnis bringen, da sie dann deutlich mehr Rücklagen bilden müssten. Das würde allerdings bedeuten, dass es in Europa noch schwieriger wird, einen Kredit zu bekommen.