Der steirische Einzelhandel blickt optimistisch auf das bereits angelaufene Weihnachtsgeschäft 2016: Laut der KMU Forschung Austria wollen die Steirer im Schnitt 360 Euro ausgeben, kaufen damit durchschnittlich sechs Geschenke und tendieren immer öfter zu späten Einkäufen kurz vor dem Heiligen Abend. Weniger stark ist zu Weihnachten der Online-Kauf bei den Steirern vorgesehen.

Nur 11 Prozent der rund 950.000 über 15-Jährigen in der Grünen Mark wollen zu Weihnachten keine Geschenke kaufen und verteilen. Vom übrigen Großteil kaufen etwa 15 Prozent bereits im November die ersten Geschenke ein. Diese sogenannten "Early Shopper" sind jedoch in der Minderheit: Zwei Drittel der Steirer kaufen die Präsente im Dezember. Mit 37 Prozent ist der Anteil der "Late Shopper" - jene, die erst in der letzten Woche vor Weihnachten kaufen - so hoch wie noch nie, schilderte Ernst Gittenberger von der KMU Forschung. Besonders Männer und unter 29-Jährige kaufen ihre Geschenke spät.

Großeltern sind am großzügigsten

Optimismus ließ der steirische Spartenobmann für Handel, Gerhard Wohlmuth, durchklingen: Der Umsatz im Einzelhandel sei in den ersten drei Quartalen 2016 um 0,5 Prozent gestiegen. Zudem gab es erst am Dienstag die Entscheidung in Wien, dass Pensionisten noch im Dezember 100 Euro Einmalzahlung zusätzlich zur Pension ausbezahlt bekommen. Dadurch erwarte sich der Einzelhandel in Österreich rund 100 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz. Großeltern seien ohnehin die spendabelsten "Christkindl". Weitere Umstände, die sich möglicherweise auf die Ausgaben auswirken, seien der niedrige Zinssatz sowie die Steuerreform, durch die den Menschen mehr im Geldbörserl blieb.

Gittenberger bestätigte, dass die Ausgangslage 2016 "so gut wie selten zuvor" sei: Er nannte die um 2,8 Prozent nominell gestiegenen Konsumausgaben in privaten Haushalten 2016 in Österreich als Indiz für ein voraussichtlich gutes Weihnachtsgeschäft. Der Dezember ist traditionell der stärkste Monat des Jahres. Der Einzelhandel lukriert rund 2,4 Prozent seines Jahresumsatzes zusätzlich zum "normalen" Umsatz im letzten Monat des Jahres. In manchen Sparten sind Verdoppelungen oder sogar Verdreifachungen zu bemerken, etwa bei Spielwaren, Schmuck, Bücher und Elektronik.

Weniger Online-Käufer zu Weihnachten

Etwas überraschend ist der vergleichsweise niedrige Anteil an Online-Käufern: Die Hälfte der Steirer will die Präsente ausschließlich in Geschäften kaufen, 39 Prozent kaufen auch, aber nicht ausschließlich via Internet. Wohlmuth meinte, dass das daran liege, weil sich die Leute zu Weihnachten mehr Gedanken über Geschenke machen würden.

Unter dem Christbaum werden in der Steiermark 2016 abermals am häufigsten Gutscheine zu finden sein. Sie liegen mit 40 Prozent vorne, haben aber etwas nachgelassen im Vergleich zum Vorjahr (47 Prozent). Kleidung kommt mit 39 Prozent knapp an den obersten Podestplatz heran, gefolgt von Büchern (38 Prozent), Spielwaren (31 Prozent) und Kosmetika (26 Prozent). Bargeld ist mit 14 Prozent gerade noch in den Top-Ten der Geschenke.