Bei der Lufthansa-Billigtochter Eurowings hat am Dienstagmorgen ein ganztägiger Streik des Kabinenpersonals begonnen. An den Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg seien die Beschäftigten zum Arbeitskampf aufgerufen worden, teilte die Gewerkschaft Verdi am frühen Morgen in Berlin mit. Passagiere der Eurowings müssen sich auf Flugausfälle und Verspätungen gefasst machen.

Flüge von und nach Wien

Die Fluggesellschaft empfahl allen Reisenden, sich auf der Internetseite des Unternehmens zu informieren, ob ihr Flieger abhebt. Nach Angaben der Airline standen in Hamburg am Dienstag 19 Abflüge und 19 Ankünfte von Eurowings-Maschinen auf dem Flugplan. Betroffen wären über 4.000 Passagiere, falls die Flüge komplett ausfallen sollten, hieß es beim Flughafen. In Düsseldorf waren laut Eurowings 44 Starts und 44 Landungen geplant. Auch mehrere Flüge von und nach Österreich könnten betroffen sein. Laut Flugplan sind am Dienstag aus den beiden deutschen Städten insgesamt 10 Flüge der Fluglinie von und nach Wien geplant.

Die Gewerkschaft und das Unternehmen streiten ums Geld und weitere Verbesserungen für das Eurowings-Kabinenpersonal. Trotz mehrmonatiger Verhandlungen habe mit dem Vorstand von Eurowings bisher kein Tarifabschluss erzielt werden können, beklagte Verdi.

Die Gewerkschaft fordert für rund 460 Kabinenmitarbeiter von Eurowings eine Anhebung der Gehälter und Funktionszulagen von sieben Prozent, 500 Euro Zulage für die Kabinenleitung und weitere Verbesserungen für die Beschäftigten. Die letzten Verhandlungen am 11. November endeten ergebnislos, ein neuer Termin ist nicht vereinbart.

Noch schlimmer am Mittwoch

Bereits im Oktober war es bei der Lufthansa-Tochter zu Streiks gekommen, die allerdings von der Gewerkschaft Ufo ausgerufen worden waren. Die beiden Gewerkschaften konkurrieren um die Vertretung der Kabinenbeschäftigten. Der Eurowings-Vorstand will mit beiden Gewerkschaften gemeinsam verhandeln. Das lehnt Verdi ab.

Am Mittwoch könnte es für Flugreisende noch schlimmer kommen. Dann wollen die Piloten des Eurowings-Mutterkonzerns Lufthansa streiken - und den Flugverkehr der Airline weitgehend lahmlegen, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ankündigte. Betroffen seien alle Flüge aus Deutschland.