Die Inflation hat im September wieder zugelegt: Die Preise stiegen im Jahresabstand um 0,9 Prozent, teilte die Statistik Austria am Montag mit. Der tägliche Einkauf wurde sogar um 1,3 Prozent teurer. Deutlich höher waren im September die Wohnungsmieten (+3,3 Prozent), deutlich niedriger die Heizölpreise (-8,8 Prozent).

Zuletzt betrug die Inflation (VPI) mehrere Monate hintereinander von Mai bis August jeweils nur 0,6 Prozent im Jahresabstand. Gegenüber August stieg das durchschnittliche Preisniveau in Österreich im September um 0,7 Prozent.

EU-Wert höher

Die Teuerung laut Harmonisiertem Verbraucherpreisindex (HVPI), der der EU-Messmethode entspricht, lag im September im Jahresvergleich bei 1,1 Prozent.

Der billige Sprit führte in der Ausgabengruppe "Verkehr" zu einer Preissenkung um 0,8 Prozent. Die Treibstoffpreise gingen im September um 3,5 Prozent zurück und wirkten damit als Hauptpreisdämpfer. Im August hatte Treibstoff allerdings noch um 8,4 Prozent weniger gekostet.

Bedeutendster Preistreiber im Jahresvergleich war laut Statistik Austria die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,0 Prozent). In erster Linie waren die teureren Bewirtungsdienstleistungen (+3,1 Prozent) dafür verantwortlich. Beherbergungsdienstleistungen kosteten durchschnittlich um 2,4 Prozent mehr.

Essen wird teurer

Auch das Essen zu Hause wurde teurer, aber nicht ganz so stark. Nahrungsmittel verteuerten sich insgesamt um 0,4 Prozent, Preisanstiege gab es bei Fleisch (+1,2 Prozent), Brot und Getreideerzeugnissen (+1,4 Prozent) sowie Obst (+1,0 Prozent). Billiger wurden Milch, Käse und Eier (-1,3 Prozent) sowie Gemüse (-1,1 Prozent). Alkoholfreie Getränke kosteten um 1,6 Prozent mehr.

Die Ausgaben für Wohnen legten im September ebenfalls zu: Neben der überdurchschnittlichen Steigerung für Wohnungsmieten (+3,3 Prozent) haben auch die Betriebskosten für Mietwohnungen um 1,0 Prozent und jene für Eigentumswohnungen um 2,2 Prozent zugelegt. Die Instandhaltung und Reparatur der Wohnung kostete um 0,8 Prozent mehr.

Wer sich nicht auf die Statistik Austria verlassen und seine höchstpersönliche Inflation ausrechnen will, kann dies mit dem "persönlichen Inflationsrechner" der Statistik Austria tun.

Für den Pensionistenverband Österreichs (PVÖ) sind die Zahlen ein Argument für seine Forderung nach einer Teuerungsabgeltung für die Pensionistinnen und Pensionisten von 100 Euro netto. Die Kosten für Mieten, Pflegekosten und der tägliche Einkauf seien deutlich stärker gestiegen, so der PVÖ in einer Aussendung.