Die Digitalisierung der Arbeitswelt - Stichwort Industrie 4.0 oder das "Internet der Dinge" - schafft Arbeitsplätze, bringt aber auch große Veränderungen mit sich, bei denen Bildung und Weiterbildung der Schlüssel sind, gibt die Industriellenvereinigung (IV) zu bedenken. Bestehende Berufe würden nicht obsolet, aber sie würden sich von Routine- zu Nicht-Routine-Tätigkeiten verschieben.

"Der digitale Wandel findet statt, mit oder ohne uns", warnte Miba-Chef Peter Mitterbauer heute bei der Vorstellung der IV-Initiative "digitalente". Damit die Beschäftigten mit dem Wandel mithalten können, seien verstärkte Bildungsanstrengungen notwendig, und zwar nicht nur auf akademischer Ebene. "Die Lehre ist essenziell", so Mitterbauer. Sein Unternehmen - Miba ist ein oberösterreichischer Zulieferer für die Auto- und Investitionsgüterindustrie - suche "händeringend" Lehrlinge. Und Softwaretechniker - "wer das studiert, kann unter zehn Arbeitgebern auswählen", so Mitterbauer.

Abfuhr für Wertschöpfungsabgabe

Ob es da sinnvoll gewesen sei, heuer erstmals Aufnahmeverfahren für Informatik-Studenten einzuführen? So genau wollte sich die IV da heute auf Nachfrage nicht festlegen, aber die Freude darüber war sichtlich endend wollend.

IV-Generalsekretär Christoph Neumayer nutzte die Präsentation der Digital-Offensive, um der von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) ins Spiel gebrachten Wertschöpfungsabgabe (vulgo "Maschinensteuer") einmal mehr eine Abfuhr zu erteilen. "Tatsache ist, dass das Beitragsaufkommen der Sozialversicherungen in den vergangenen zehn Jahren um fünf Prozentpunkte rascher gestiegen ist, als die nominale Wirtschaftsleistung", rechnete Neumayer vor. Und Mitterbauer assistierte: "Wir brauchen keine zusätzlichen Steuern, die Finanzierung des Sozialsystems ist gesichert."