Die britische Premierministerin Theresa May hat ein punktebasiertes Einwanderungssystem für ihr Land infrage gestellt. Wie die britische Presse-Agentur PA am Montag berichtete, sagte May beim G-20-Gipfel in Hangzhou, ein Punktesystem sei "keine Wunderwaffe", um die Einwanderung nach Großbritannien zu verringern.

Sie widerspricht damit den Wortführern der Brexit-Kampagne wie ihrem Außenminister Boris Johnson. Der hatte sich vor dem Referendum am 23. Juni vehement für ein Punktesystem nach dem Vorbild Australiens ausgesprochen. Einwanderung aus der EU war eines der Hauptthemen im Brexit-Wahlkampf gewesen.

May bekräftigte zwar ihre Absicht, die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit für Großbritannien einzuschränken, sagte aber, es gebe Zweifel daran, ob Einwanderungssysteme nach Punkten funktionierten. Bisher dürfen EU-Bürger ohne Einschränkungen in Großbritannien arbeiten und leben. Bei einem Punktesystem müssten Einwanderer bestimmte Qualifikationen nachweisen, um eine Arbeitserlaubnis zu erhalten.