Die immigon portfolioabbau AG, Abbaugesellschaft der ehemaligen Volksbanken AG (ÖVAG), weist für der erste Halbjahr 2016 einen Verlust nach Steuern und Minderheiten von 31 Mio. Euro aus. Die Bilanzsumme hat sich abbaubedingt gegenüber Ende 2015 um 1,1 Mrd. auf 2,8 Mrd. Euro verringert, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht hervor.

Insgesamt seien heuer in den ersten sechs Monaten 25 Transaktionen zur Reduktion der Aktivseite in Höhe von rund 202 Mio. Euro umgesetzt worden. Die Abbaumaßnahmen betrafen alle Segmente und umfassten die vorzeitige Rückführung oder Umfinanzierung von Krediten, den Verkauf von Wertpapieren, Eigenprojekten, ehemaligen Leasingprojekten und Beteiligungen. Das größte Volumen sei mit 44 Mio. Euro im Bereich der VB Factoring samt Ablöse der Refinanzierung abgebaut worden.

Auf der Passivseite seien gewisse Zertifikate und eine Nachranganleihe gekündigt worden. Zudem habe man die Rückkaufprogramme für Verbindlichkeiten fortgeführt.

Personalabbau wird fortgesetzt

Entsprechend den Vorgaben des Abbauplans muss auch Personal abgebaut werden. Die Mitarbeiterzahl lag per Ende Juni bei 220 Beschäftigten (davon 131 im Inland), nach 337 Mitarbeitern (Vollzeitäquivalente) Ende 2015. In Österreich seien 24 Mitarbeiter aufgrund aufgelöster Dienstverhältnisse dienstfreigestellt. In den Folgemonaten würden weiterhin Maßnahmen zur Personalredimensionierung gesetzt. Gestartet werde außerdem ein Pensionsabfindungsprogramm für die Direktpensionen, das im zweiten Halbjahr abgewickelt werden soll.

Das immigon Konzernergebnis vor Steuern betrug im Halbjahr minus 29 Mio. Euro. Aufgrund der am 4. Juli des Vorjahres durchgeführten Abspaltung des "Zentralorganisation- und Zentralinstitut-Funktion Teilbetriebes" der damaligen ÖVAG seien die Zahlen mit den Vorjahreszahlen nur bedingt vergleichbar, heißt es im Zwischenbericht. Für das erste Halbjahr 2015 werden ein Konzernverlust vor Steuern von 8 Mio. Euro bzw. von 7 Mio. Euro nach Steuern und Minderheiten ausgewiesen.

Der Zinsüberschuss sank im ersten Halbjahr um 54 Mio. Euro auf 11 Mio. Euro. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die Abspaltung des ZO Teilbetriebs - die Zentralorganisation (ZO) wurde an die Volksbank Wien übertragen, Anm. - und den Abbau der Aktivseite. Die Risikovorsorgen waren stabil. Der Provisionsüberschuss sank um 12 Mio. auf minus 5 Mio. Euro. Hauptgrund dafür war der Verkauf der VB Invest KAG im zweiten Halbjahr 2015, wodurch im ersten Halbjahr 2016 keine Erträge aus Wertpapierdienstleistungen mehr erzielt wurden.

Zur weiteren Entwicklung und Risiken heißt es unter anderem, da der immigon-Konzern kein Kreditrisiko in Großbritannien und auch keine Positionen in Pfund habe, würden in diesem Bereich keine Auswirkungen aus der Brexit-Entscheidung erwartet. Es bestehe auch kein Exposure gegenüber italienischen Banken. Wesentlichen Risiken Unsicherheiten und Risiken sei man als Abbaueinheit unter anderm hinsichtlich erzielbarer Verkaufspreise von Assets, ausstehender Kredite, höherer Aufwendungen und Gewährleistungen ausgesetzt. Ein weiteres Risiko sei auch das aktuelle Zinsniveau.