Aus der für die Festsetzung dieses Zinssatzes zuständigen Finanzmarktaufsicht (FMA), hieß es zur APA, dass eine Novelle zur Höchstzinssatzverordnung in Begutachtung sei.

Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichten, sollte laut dem Verordnungsentwurf, der der Zeitung vorliege, die Halbierung auf 0,5 Prozent ab dem 1. Jänner 2017 gelten. Die FMA bestätige nur den Entwurf, nicht aber dessen Inhalt.

Manche Versicherungen wollten dem Vernehmen nach erreichen, dass der niedrigere Garantiezins erst im Laufe des Jahres 2017 in Kraft trete, weil sie ihre Produkte darauf abstimmen müssten. Aufsicht und Branche verhandelten darüber noch.

Gesamtverzinsung liegt höher

Der Garantiezins wird nach einer Formel berechnet, die sich an der - zuletzt stark gesunkenen - Rendite für Staatsanleihen orientiere. Die FMA hat den Garantiezins in der Lebensversicherung zuletzt per Jahresbeginn 2016 von 1,5 auf 1,0 Prozent gesenkt.

Die Gesamtverzinsung in der Lebensversicherung liegt höher als der Garantiezinssatz, weil noch eine Gewinnbeteiligung dazukommt. Die UNIQA bietet die klassische Lebensversicherung seit dem Vorjahr ausschließlich ohne Garantiezinssatz an. Manche Versicherungsunternehmen überlegen Ähnliches oder haben auch Varianten mit null Prozent Garantiezins. Die Gesamtverzinsung bei den österreichischen Lebensversicherern betrage derzeit 2,5 bis 3,5 Prozent, so die "OÖN".

Konsequenz der EZB-Zinspolitik

Die geplante Reduktion des Garantiezinses sei eine logische Konsequenz der Zinspolitik in Europa, so Manfred Rapf, Vorsitzender der Sektion im Versicherungsverband und Vorstand der s Versicherung laut Zeitung: "Wenn die Europäische Zentralbank die Zinsen bei null oder sogar darunter hält, kann man als Anbieter von Garantieprodukten nicht durchgehend darüber anbieten." Es sei aber immer noch besser, "eine Garantie und damit Sicherheit auf niedrigem Niveau zu haben als keine Sicherheit".