Vor malerischer Bergkulisse der Rocky Mountains berieten die wichtigsten Notenbanker der Welt über die Geldpolitik der Zukunft. Heute geht der Gipfel zu Ende. Klar ist: Der Weg aus der Zinsfalle wird beschwerlich. In den USA dürfte heuer aber jedenfalls noch eine Zinserhöhung anstehen.

Denn die Argumente für eine Zinsanhebung in den USA haben nach Einschätzung von Fed-Chefin Janet Yellen an Zugkraft gewonnen. Es gebe Verbesserungen auf dem US-Arbeitsmarkt, zudem werde ein moderates Wirtschaftswachstum erwartet, sagte Yellen am Freitag in ihrer Rede in Jackson Hole in Wyoming. Sie legte sich aber nicht auf einen genauen Zeitpunkt fest.

"Yellen möchte den Tisch für September decken. Vielleicht liefert sie die Zinserhöhung aber erst im November oder Dezember", kommentierte Experte Brian Jacobsen von Wells Fargo Funds Management Yellens Ausführungen.

Die Fed hatte die Zinswende im Dezember 2015 eingeleitet. Erstmals seit fast zehn Jahren wurde damals der Schlüsselsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Zentralbankgeld wieder angehoben. Danach beließ sie ihn aber in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent. Der Ölpreisverfall, die Furcht vor einem Konjunktureinbruch in China und zuletzt die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen des Brexit-Votums ließen die Fed immer wieder zögern.